Leserumfrage: Welche Erfahrungen haben Sie mit Antisemitismus gemacht? | ZEIT ONLINE

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    • Ingo Wobst

      Goldemann, ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie weiterhin alles Gute in Israel. Damals war es bereits üblich, nicht nur den rechten, sondern auch den linken Antisemitismus und den aus der Mitte der Gesellschaft und den unter Ausländern (auch aus dem Nahen Osten) zu erwähnen. Wobei der Rechte hier im Osten (Ich wohne in Dresden) besonders präsent war und ist. Schließlich fanden hier Europas größte Neonaziaufmärsche statt. Hier saß die NPD im Landtag. Und vieles andere mehr. Das es diese heute nicht mehr gibt, ist vor allem linken zivilcouragierten Bürgern und der Jüdischen Gemeinde zu verdanken.

    • Sabrina Goldemann

      @Wobst: Wenn sie schon Paul Spiegel zitieren, dann bitte nicht aus dem Zusammenhang reißend. Er sagte es im Zusammenhang mit Übergriffen auf Synagogen in Berlin und Düsseldorf (arabische Attentäter) anlässlich des Gedenkens an die Reichspogromnacht 1938. Zu dieser Zeit war ausschließlich das Erwähnen des rechten Antisemitismus üblich. Doch es gab in Berlin bereits laute Events, z.B., an Berliner Universitäten gegen den “zionistischen Feind”, eine Gemeinschaftsaktion von rechts und Hamasanhängern. Ein stets funktionierendes Bündnis gegen Juden. Fünf Monate später bin ich konsequenterweise mit Kind und Kegel nach Israel umgezogen. https://www.welt.de/print-welt/article546382/Hoeren-Sie-damit-auf-verbal-zu-zuendeln.html

    • Oliver Benjamin Hemmerle

      Ingo Wobst 1. Kommt es auf den Kontext solcher Aussagen an und 2. darauf, ob das der damalige Vorsitzende des ZdJ (als Vertreter der größten Organisation von realen oder pontentiellen Opfern des Antisemitismus) sagt oder ein abgehalfterter MdB, der von Antisemitismus persönlich gar nicht betroffen ist.

    • Ingo Wobst

      Da fällt mir ein Zitat von Paul Spiegel vom 9.11.2000 ein: “Wir dürfen bei der Bekämpfung von Rechtsradikalismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit nicht innehalten, denn es geht nicht allein um uns Juden, Türken, Schwarze, Obdachlose oder Schwule. Es geht um dieses Land…”

    • Oliver Benjamin Hemmerle

      Ruprecht Polenz Was ein billiger Taschenspielertrick. Haben SIe das wirklich nötig? Natürlich darf man niemanden diskriminieren. Das habe ich auch eindeutig so gesagt. Ich sprach davon, dass es angesichts des Holocausts eine besondere Verantwortung bei der Bekämpfung des Antisemitismus gibt und dass man andere Diskriminierungen auch “bekämpfen muß und soll”.

      Herr Polenz, mal ganz persönlich: Wie fühlt man sich eigentlich als jahrzehntelanger gutbezahlter Politprofi, wenn am Ende der eigenen Tätigkeit das Land bezüglich Antisemitismus in einem beschisseneren Zustand ist als zu dem Zeitpunkt, als man als Jungpolitiker mit dem Aufbau von JU-Seilschaften angefangen hat. Irgendwelche Schuldgefühle, weil man offenbar komplett versagt hat? Oder so kaltschnäuzig, dass einem das wurscht ist, weil ja die eigene Pension stimmt?

    • David Sofer

      Ruprecht Polenz es geht um Antisemitismus, und nicht um andere Formen der Diskriminierung. Gibt es Diskriminierung erster und zweiter Klasse? Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Warum die Diskussion in eine andere Richtung leiten? Mathias G. Kensa und Michael Wuliger haben Recht. Whataboutism ist so…

    • Oliver Benjamin Hemmerle

      Ruprecht Polenz Sie wollen eben über Antisemitismus nicht reden. Und nach dem Holocaust ist Antisemitismus in Deutschland auf jeden Fall die an 1. Stelle zu bekämpfende Diskriminierung. Das heißt nicht, daß man andere Diskkriminierungen nicht auch bekämpfen muß und soll.

    • Oliver Benjamin Hemmerle

      Weil Herrn Polenz zum Thema “Antisemitismus” nicht zunächst “Antisemitismus” einfällt, sondern “jede Diskriminierung”.

      Das ist dieser Politikersprech: Es wird von Neonazi-Problematik geredet, das wird mit Verweils auf Linksextremismus gekontert. Es wir über islamistischen Terrorismus geredet, das wird mit Verweis auf fremdenfeindliche STarftaten gekontert. Es wird über die Vorfälle in Köln oder den Sexualmord in Freiburg oder den Mord in Kandel geredet, es wird mit Hinweis auf sexuellen Mißbrauch in “bio”deutschen Familien gekontert. – Die Probleme, mit denen gekontert wird, existieren alle auch. Sie sind nur gerade nicht das Thema. Und von dem Thema, um das es gerade geht (hier: Antisemitismus), wird dadurch abgelenkt.

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