Kommentar von Honestly Concerned
Leider umgeht Mirjam Wenzel in diesem Beitrag wirklich kritische Fragen und spricht lediglich von "einem hohen Preis, "den das Jüdische Museum für die "Einladung des Nahostkonflikts" bezahlt habe. Bei der Kritik an dem "renommierten Judaisten" Peter Schäfer ging es um weit mehr, als nur um die Jerusalem Ausstellung. Das wurde bereits in dem Solidaritätsbrief der mutmaßlich "Jüdischen Gelehrten" ignoriert und die Museumsdirektoren, zu denen bekanntlich auch Frau Wenzel zählt, machen es sich viel zu leicht, wenn sie die derzeitigen Probleme so versuchen zu umgehen. Natürlich gibt es kritische Fragen bezüglich der inhaltlichen Ausrichtung von Museen, die es allerdings schon immer gab. Neu ist die Frage, wie man mit dem Nahostkonflikt umgeht, wie sehr man sich als Museum politisch aus dem Fenster lehnt und in wie weit man bereit ist auf die neuen Formen von Antisemitismus einzugehen. Die Anregung sich zumindest "im Verhältnis zur jüdischen Gemeinschaft vor Ort" abstimmen zu wollen, ist eine positive Anregung, wenn auch bei weitem noch nicht ausreichend, wenn die Direktoren meinen die Fehlleistungen eines Peter Schäfers und derjenigen, die mit ihm für die Fehltritte des JMBs verantwortlich waren, immer wieder in Schutz nehmen zu müssen, oder diese zu verharmlosen.
Jüdische Museen treffen den gereizten Nerv unserer Zeit. Nicht zuletzt deshalb sind sie gerade in aller Munde. Sie haben auch weltweit Konjunktur: In São Paulo wird ein jüdisches Museum aufgebaut, in Ferrara das „Nationale Museum für das italienische Judentum und die Schoah“ in Betrieb genommen, im litauischen Dorf Seduva der Grundstein für ein groß angelegtes „Lost Shtetl Museum“ gelegt und in Stockholm die permanente Ausstellung wiedereröffnet.
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