Nahost-Konflikt: So geht es den Menschen nach der Offensive im Westjordanland – Die israelisches Regierung wertet den größten Militäreinsatz im Westjordanland seit über 20 Jahren als Erfolg. Doch es gibt Zweifel. | Morgenpost
Dschenin. So viel Fleisch im Eiskasten, alles ist verdorben. Alia, eine ältere, alleinstehende Frau, sitzt gekrümmt auf einem Stuhl, neben ihr ein Eimer mit Putzwasser. Es ist Mittag, sie putzt seit Tagesanbruch, beseitigt die Splitter, den Ruß, die Scherben, Reste der israelischen Luftangriffe im Flüchtlingslager Dschenin, das ihr Zuhause ist. All das zerbrochene Glas wiegt aber nicht so schwer wie das viele Fleisch, das noch seit dem Opferfest vergangene Woche im Eiskasten ist. Israelische Bulldozer haben die Straßen aufgegraben und Wasser- und Stromversorgung gekappt. „Das muss ich jetzt alles wegwerfen“, sagt Alia. Die Palästinenserin macht Israel keine Vorwürfe. Sie klagt nicht über die alltägliche Gewalt. Sie schüttelt nur den Kopf und fragt: „Warum?“
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