Kommentar von Honestly Concerned
Gut gemeint und doch voll daneben!
Wir sind froh, dass - entgegen der Ankündigung - Frau Ellrodt-Freiman, nach Hinweis deutlich von dieser Veranstaltung mit Pax Christi Abstand nimmt und entsprechend auch nicht teilnehmen wird! Die Jüdische Gemeinde Frankfurt hatte - ebenfalls entgegen der Ankündigung - wohl gemerkt nie etwas mit der Veranstaltung zu tun und hätte ganz sicher auch keinen Repräsentanten zu einer Pax Christi Veranstaltung geschickt!
Auf ein Gedenken einer antisemitischen Organisation kann die Jüdische Gemeinschaft gerne verzichten und sollte auch nicht Partner seriöser Organisationen sein. Der Christlich Jüdische Dialog ist wichtig und richtig. Zum Einsatz für Jüdisches Leben, gehört aber auch die Anerkenntnis des einzigen Jüdischen Staates. Eine Organisation, die diesen Staat nicht anerkennt, dämonisiert, delegitimiert oder mit Doppelstandards belegt und sich immer wieder gemäß der IHRA Definition antisemitisch gegenüber dem Jüdischen Staat positioniert, der sollte durch solch eine Veranstaltung auch keine falsche Legitimation bekommen. Pax Christi ist eine solche Organisation und es ist sehr zu hoffen, dass sich andere Organisationen künftig mit deren Gesamtausrichtung besser auseinandersetzen, bevor man diese nochmals als Partner für solch einen Event hinzu nimmt!
Im Dezember 321 erlässt der römische Kaiser Konstantin ein Gesetz, dass Juden städtische Ämter bekleiden dürfen. Dieses Gesetz ist der erste schriftliche Nachweis für jüdisches Leben in der Region, die wir heute Deutschland nennen. Zugleich ist klar, dass es zuvor jüdisches Leben gegeben haben muss. Dennoch ist dieses Datum der Anlass für das Festjahr „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“. Mit dem Shoah-Gedenktag in Montabaur wollen wir uns dieses Mal in den Rahmen des Festjahres stellen.
Frau Esther Ellrodt-Freiman wird zu uns sprechen. Sie hat lange Jahre den jüdischen Kindergarten in Frankfurt geleitet und so das Aufblühen der jüdischen Gemeinschaft durch den Zuzug von Menschen aus Mittel- und Osteuropa, die an eine lange verschüttete jüdische Tradition anknüpften, miterlebt und gestaltet. In Ihrer Lebensgeschichte hat sie bereits zuvor die Geschichte jüdischen Lebens in Deutschland im 20. Jahrhundert erlebt: Als kleines Kind der Shoah entkommen, weil ihre Mutter mit ihr unter dem Arm aus der Bombennacht in Dresden fliehen konnte, aufgewachsen auf der Schwäbischen Alb, die eigenen Wurzeln entdeckt und für sich lebendig werden lassen, und daraus folgend das Engagement im jüdischen Kindergarten. Sie wird uns daran teilhaben lassen und so die Geschichte jüdischen Lebens und Glaubens in Deutschland exemplarisch lebendig werden lassen.
Shoah-Gedenktag, Do., 27.01.2022, 18:30 Uhr
Die Veranstaltung findet als Zoom-Video-Konferenz statt.
Anmeldung unter: keb.montabaur@bistumlimburg.de oder auf der Homepage ww.keb-westerwald.de.
Bitte melden Sie sich bis zum 25.1. an, danach erhalten Sie die Zugangsdaten per mail.
Für eine zoom-Video-Konferenz benötigen Sie einen Computer, Laptop oder Tablet mit Kamera und eine stabile Internetverbindung. Mit den Zugangsdaten erhalten Sie eine Anleitung, wie sie der zoom-Video-Konferenz beitreten können.
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