Richard C. Schneider: STANDPUNKT JUDENTUM 2.0 – Wofür steht Europa eigentlich noch? | tachles
Wie Sie wissen, lebe ich nun nach fast elf Jahren in Tel Aviv wieder in Europa. In Rom. Und das seit sechs Monaten. Es ist schon eigenartig als Europäer nach so langer Zeit wieder nach Europa zurückzukehren. Eigentlich kehrt man «nach Hause» zurück, doch mehr als ein Jahrzehnt ist eine lange Zeit und ich merke, dass ich mich in diesem Europa ziemlich fremd fühle. Und ungemütlich. Ich erlebe einen Kontinent, der kulturell eigentlich reich ist, der so viel zu bieten hätte – und seinen eigenen Kompass verloren zu haben scheint. Und ich meine hier nicht nur das Anwachsen der rechtsextremistischen und antieuropäischen Kräfte, ich meine nicht nur den wachsenden Fremdenhass, gegen Muslime, gegen Juden, gegen Homosexuelle, gegen Schwarze, gegen wen und was auch immer. Ich meine nicht die Wirtschaftskrise, die uns alle zu verschlingen droht, ich meine nicht eine Währung – den Euro – die möglicherweise zusammenbricht, nein, ich meine das, was man als «europäische Werte» bezeichnen könnte.
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