Türkei versucht, Spuren religiöser Minderheiten auszulöschen | Mena Watch
„Mindestens 100 historische Güter der aramäisch-sprachigen Kirchen in der Südosttürkei hat die türkische Regierung innerhalb der vergangenen fünf Jahre konfisziert. Diese Enteignungen reihen sich in ein breites Repertoire an Unterdrückungsmaßnahmen gegen christliche Minderheiten ein, deren trauriger Höhepunkt der Völkermord an den Armeniern und Aramäern während des Ersten Weltkrieges war. (…) [Die] Beispiele zeigen, dass Enteignungen christlicher Minderheiten in der Türkei programmatisch sind. Ein Blick in die Historie des Landes verdeutlicht, dass dieses Muster einer traurigen Tradition folgt: Bereits im Zuge des Völkermordes an den Armeniern in Anatolien enteigneten die Machthaber ab 1915 systematisch Minderheiten. Das konfiszierte Eigentum der ungefähr 1,5 Millionen Opfer aus nicht-muslimischen Volksgruppen, zu denen vor allem die Armenier, aber auch Griechen, andere christliche Minderheiten wie die Aramäer, und Juden gehörten, ermöglichte die Gründung der türkischen Republik erst, denn es stellte deren wirtschaftliche Grundlage dar. Großangelegte Enteignungswellen nicht-muslimischer Eigentümer wiederholten sich unter verschiedenen Vorwänden periodisch im 20. Jahrhundert. (…)
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