Vater-Sohn-Urlaub im Heiligen Land | Goethe
Zwischen 1991 und 2004 sind etwa 220.000 Juden und Menschen mit jüdischen Vorfahren aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion als Kontingentflüchtlinge nach Deutschland gekommen. Einer dieser „Wiedergutmachungsjuden“ ist Dmitrij Kapitelman, der 1994 im Alter von acht Jahren mit seiner Familie aus der Ukraine nach Deutschland kam. Der Journalist, Autor und Musiker hat in diesem Jahr sein Debut „Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters“ veröffentlicht. Darin geht es vor allem um seinen jüdischen Vater, den er in Deutschland als jemanden erlebt, der sich in seinem Russische-Spezialitäten-Laden, vor dem Fernseher und hinter ironischem Humor vor dem Leben versteckt und ungreifbar ist. Mit einer Reise nach Israel will der mittlerweile erwachsene Sohn seinen Vater aus der Reserve locken, auch wenn er Angst hat, dass die „richtigen“ Juden in Israel die beiden als Scharlatanjuden enttarnen, ihn, dessen Mutter keine Jüdin ist und der daher unter Strenggläubigen gar nicht als Jude gilt, und sein Vater, der ebenfalls nicht gläubig ist und noch nie gebetet hat: „Ein mit Identität kokettierender junger und ein gleichgültiger, verängstigter, Feindbilde wiederkäuender, unsichtbarer alter Mann“, so beschreibt Kapitelman sich%
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