Völker- und Rassenkunde auf Palästinensisch | Sylke Kirschnick
Seit Jahrzehnten erzählt der heutige Fatah-Chef Mahmud Abbas (und nicht nur er) – er wurde Anfang der Achtziger in Moskau mit einer den Holocaust relativierenden Doktorarbeit promoviert – den Palästinensern, dass sie im Unterschied zu europäischen Juden wahre, echte und authentische Semiten wären. Die orientalischen Juden, die unter arabisch-islamischer Vorherrschaft sozialisiert wurden, nichts anderes als die unendliche Überlegenheit dieser Kultur und Sprache kannten und – so müsste man ergänzen – ihren Dhimmi-Status verinnerlicht hätten, könne man zu den Semiten zählen. Die Juden aus Europa seien dagegen nicht nur keine Semiten, sondern genetisch noch nicht mal geborene, sondern nur konvertierte Juden, die nicht wegen ihres Jüdischseins, sondern wegen ihrer angeblichen Rolle im Wirtschafts- und Sozialleben europäischer Gesellschaften verfolgt und Abbas’ Geschichtsklitterung zufolge nur im sehr moderaten Ausmaß vernichtet worden wären.
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