Von der Presse hofierter Nazi – Eine Nürnberger Ausstellung entlarvt das Medienversagen im Umgang mit Albert Speer. | neues deutschland
Vermieden werden soll, durch schädliche Interviewteile ein abträgliches Bild von Herrn Speer zu vermitteln.« Diese vertragliche Zusicherung erhielt Albert Speer, einer der größten NS-Verbrecher, 1969 vom NDR. Dies ist aber nur ein Beispiel für den unkritischen Umgang bundesdeutscher Medien mit Hitlers oberstem Architekten und späteren Rüstungsminister. Bereits im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess 1945/46 war es jenem gelungen, sich als einerseits reuigen und gutbürgerlichen, andererseits nicht allzu tief verstrickten Ex-Nazi zu inszenieren. Erst als ein Doktorand 1981, kurz vor Speers Tod, auf Dokumente stieß, die dessen Mitverantwortung für Massenmorde belegten, wurde offensichtlich, wie sehr er die Öffentlichkeit genarrt hatte.
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