Weßling – Weßlings „Judenorgel“ – In der Nazizeit erwarb der damalige Weßlinger Pfarrer für seine Christkönigkirche die Orgel der Synagoge in Augsburg – Historiker Willibald Karl spricht heute von einem Notverkauf | Süddeutsche.de
Die eigenwillig geformte Turmhaube der Christkönigkirche ist das Wahrzeichen von Weßling, sie steht aber auch für die düstere Geschichte des 20. Jahrhunderts: Gegen alle Widrigkeiten der Zeit stemmten die Weßlinger in den Jahren 1938 und 1939 einen Kirchenneubau, den sie noch zwei Monate nach Beginn des Zweiten Weltkriegs einweihen konnten. Dass sie mitten im Krieg auch eine Orgel für ihr neues Gotteshaus anschaffen konnten, verdankten sie dem Unglück der jüdischen Kultusgemeinde in Augsburg. Die Weßlinger „Judenorgel“ ist ein dunkler Fleck in der Geschichte des kleinen Dorfs, den man gerne ausradieren wollte. Im Vorfeld zur Feier des hundertjährigen Bestehens der Augsburger Synagoge wurden jetzt aber noch einmal Stimmen laut, die eine Rückgabe der Orgel forderten.
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