Wer trägt die Schuld an den Iranisch-arabischen Konflikten?

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Wer trägt die Schuld an den Iranisch-arabischen Konflikten?

 

 

Iranische Kleriker und Politiker sind sich darüber einig, dass die USA die islamische Welt spalten wollen. Die islamistische Propaganda will hier den Eindruck erwecken, als ob die sunnitisch-schiitische Welt untereinander friedlich leben könnten, nur der äußere westliche Feind würde innerislamische Konflikte schüren. Nur die westlichen Mächte, an ihrer Spitze die USA, seien Schuld daran, dass die Sunniten und die Schiiten immer wieder gegeneinander kämpfen.

Besonders interessant sind die Positionen von Mashallah Shamsolwaezin. Dieser ist ein reformislamistischer Intellektueller, der Herausgeber verschiedener Zeitungen, wie Jameeh, Neshat und Asre Asadegan war. Diese Zeitungen wurden alle verboten. Dennoch hat Shamsolwaezin einen Konsens mit den iranischen Machthabern, wenn es um die Feindschaft gegen die US-Politik und Israel geht.

 

 

Die Amerikaner und die Israelis wollen die Muslime spalten

 

Resa Talainik, ebenfalls Mitglied der Kommision für nationale Sicherheit des islamischen Parlaments, Majless, ist der Meinung, dass „Amerika die arabischen Länder gegen den Iran und gegen die Schiiten anstachelt.“ Talainik merkt dazu an: „In Anbetracht der Bemühungen der Mächte der Arroganz und des Zionismus gibt es nur eine Strategie gegen die Verschwörung der Feinde: die Einheit bewahren. Die Amerikaner und die Israelis wollen einen Keil zwischen die Muslime werfen.“[1]

 

Siamak Baqeri, ein politischer Kommentator meint, dass „Amerika inzwischen neue Strategien verfolge, nachdem die Konflikte in Irak nicht mehr zu bewältigen sind.“

Baqeri meint: „Amerika bedroht nun die Islamische Republik Iran. Gleichzeitig wollen die Amerikaner Zwietracht zwischen den Schiiten und den Sunniten säen. Und sie wollen neue Bündnisse gegen den Iran schmieden. […] Manche saudische Muftis haben in letzter Zeit Fatwas gegen Schiiten ausgesprochen. Man kann die Spuren der Zionisten in den Fatwas erkennen. […] Dies hilft nur den Zionisten ihre expansionistische Politik in Palästina fortzusetzen.“[2]

 

 

Die Schiiten sollen sich mit den Sunniten nur nicht streiten

 

Ayatolah Nuri Hamedani glaubt: „Die Feinde können nicht Iran, Palästina, Libanon und Syrien voneinander spalten. Daher tun sie sich mit Jordanien und Saudi-Arabien zusammen. Und neulich haben ja auch 38 namhafte saudische Kleriker erklärt, dass der Iran die Verantwortung für den Aufruhr im Irak trage. Sie behaupten, dass der Iran Kreuzzüge befürwortet. [..] Aber die Schiiten müssen jeden Konflikt mit den Sunniten meiden.“[3]

 

 

Die Araber sollen die Zustimmung der Iraner einholen

 

Heshmatollah Falahat, Mitglied der Kommission für nationale Sicherheit des islamistischen Parlaments, Majless, sagt: „ […] Wenn es wirklich eine Krise geben sollte, wird deren Rauch nicht nur in die Augen der Iraner gehen. Sicher wissen es die arabischen Staaten. Wenn die arabischen Staaten keine negative Rolle spielen sollten, wird auch der Iran wieder seine Ruhe finden. […] Leider verfolgt die saudi-arabische Regierung nicht mehr die Politik des Malek Abdullah. Die saudische Außenpolitik hat sich verändert und beruht gegenwärtig mehr auf einer Politik der Intrigen. […] Iran ist eine Realität. Es wird keine arabische Lösung für die Region geben ohne die Zustimmung des Iran. Daher erwarten wir, dass die Araber die Zustimmung des Iran suchen.“[4]

 

 

Die Intellektuellen sollen sich nicht in die amerikanischen Sphären begeben

 

Mashallah Shamsolwaezin, ein reformislamistischer Journalist meint, dass die Vereinigten Staaten die „Lunte der Stammeskriege in der Region anzünden.“

Daher empfiehlt er, dass die Eliten des Landes sich von der „Kultur der amerikanischen Intrigenpolitik distanzieren.“

Mashallah Shamsolwaezin meint, dass „Amerika versucht seinen politischen Einfluss im Mittleren Osten zu steigern. […] Amerika versucht seine operative Macht zu vergrößern. Daher versuchen die Amerikaner die Region zu teilen, indem sie ethnische, religiöse und Stammeswidersprüche vertiefen. Amerika spaltet, um geostrategische Ziele durchzusetzen. Phänomene wie sektiererische und religiöse Kriege gehören zu den Errungenschaften dieser Politik. Aus der amerikanischen Perspektive lassen sich die Länder des Mittleren Ostens in zwei Lager einteilen: Die Staaten, die die amerikanische Strategie unterstützen und das radikale Lager, das Länder, wie Iran, Syrien, Palästina und Libanon umfasst. Natürlich will Amerika den Konflikt zwischen diesen Lagern schüren. Wir müssen uns genau anschauen, was unsere Konkurrenz für Träume hat. Damit wir geeignete Gegenstrategien entwickeln können. […] Unsere Eliten müssen sich zurückhalten und sich nicht in die Sphäre begeben, die von den Amerikanern kontrolliert wird und sie müssen sich von der Kultur der amerikanischen Politik distanzieren.“[5]

 

 


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