Am 28. April wird Oskar Schindler 100 Jahre alt

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Jerusalem, 23. April 2008 – Oskar Schindler, weltberühmt durch Steven Spielbergs Film „Schindlers Liste“, wäre am 28. April hundert Jahre alt geworden. Bei der Auflösung des Krakauer Ghettos am 13. und 14. März 1943 hatten die Nationalsozialisten rund 1000 Juden ermordet. Die Arbeitsfähigen wurden nach Plaszow verlegt. Schindler leitete eine „Email- und Munitionsfabrik“ bei Krakau. Er rettete rund 1200 jüdischen Zwangsarbeitern das Leben, indem er sie als unerlässlich für die Produktion ausgab und so vor dem Abtransport in die Vernichtungslager bewahrte.
Die israelische Holocaustgedenkstätte Jad Vaschem in Jerusalem ehrte ihn als „Gerechter der Völker“. Gleich zu Beginn der „Allee der Gerechten“ steht ein immergrüner Johannesbrotbaum und ein kleines Schild mit seinem Namen. Auf seinen Wunsch wurde er 1974 auf einem christlichen Friedhof auf dem Berg Zion begraben. Trotz des Kreuzes auf seinem schlichten Grabstein liegen nach jüdischer Sitte viele kleine Steinchen auf seinem Grab, neben typischen Gedenkkerzen mit Hebräischer Aufschrift. Schindlers Grab wird von jenen Juden besucht, deren Leben er gerettet hat.
Im November 1999 entdeckten Mieter auf dem Dachboden der Wohnung der letzten Geliebten Schindlers in Hildesheim einen Samsonite-Koffer voll mit Dokumenten. Auf dem Namensschild stand „Oskar Schindler“. Die Stuttgarter Zeitung erfuhr davon und ließ im Bundesarchiv in Koblenz das Material sichten, katalogisieren und in säurefreie Mappen verpacken. Die Zeitung beschloss, das ganze Material an die Jerusalemer Gedenkstätte Jad Vaschem zu übergeben. Während zwei große Pakete schon per Luftfracht unterwegs zu diesem Korrespondenten waren, um es der Gedenkstätte zu übergeben, wurden die Redaktionsräume der Zeitung von der Polizei durchsucht, weil die Witwe Schindlers, Emilie, von dem Transfer des historischen Materials nach Jerusalem erfahren hatte und das verhindern wollte. Sie forderte die Papiere für sich. Doch da war es schon zu spät, denn längst lagen der Koffer und die Dokumente in der Wohnung dieses Korrespondenten, darunter auch Durchschläge der mit Schreibmaschine geschriebenen berühmten Listen. Wenig später nahm der Direktor von Jad Vaschem, Avner Schalev, den Koffer und die Papiere entgegen, darunter auch das Flugticket der Lufthansa, bei deren Erstlingsflug 1968 nach Israel auch Oskar Schindler an Bord war. Einer der geladenen Fluggäste, der damalige Botschafter Dr. Ulrich Sahm, erzählte, dass Oskar Schindler während des Fluges nach Israel „ziemlich laut und offenbar angeheitert“ gewesen sei. Der „Beweis“ dafür lag in der Mappe. Oskar Schindler war offenbar mit dem Zug zum Flughafen gefahren und hatte im DSG Speisewagen vier Schnaps und vier Biere bestellt.

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