Konkurrierende Interpretationen zum Amnesty-Bericht

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Konkurrierende Interpretationen zum Amnesty-Bericht

HonestReporting Media BackSpin, 2. Juli 2009

Amnesty International veröffentlichte seinen Bericht zum Gazakrieg und ich kratze mich am Kopf ob der krassen Interpretationsabweichungen in der Berichterstattung. Die Irish Times schreibt zum Amnesty-Trip:

Die Organisation kontrastiert die israelische Haltung mit derjenigen der Hamas, die Gaza kontrolliert und Menschenrechtsorganisationen freien Zugang ermöglicht, um Nachforschungen zu israelischen und palästinensischen Missbräuchen durchzuführen.

Die Financial Times sieht’s aber anders:

Auch wenn die Hamas gesagt hat, dass sie die  Aktion unterstützen würde, hat die Tatsache, dass ihre Funktionäre den Ermittlern in Gaza nicht von der Seite wichen, Skepsis darüber ausgelöst, ob die Augenzeugen frei über die Aktionen der militanten Gruppe berichten konnten.

Sprechen Irish Times und FT über dasselbe Gaza? Ich kann nicht nachvollziehen, wie ein Journalist wie Jansen, der einigermaßen sachkundig ist was Gaza betrifft, so etwas schreiben und dabei ernst bleiben kann.

Die Untersuchungen von Amnesty und der UNO sind weitere Beispiele für Journalismus mit Druck auf die Tränendrüse.

UPDATE: Reflektieren die konkurrierenden Interpretationen eher die von Donatella Rovera (Amnesty) oder die der Mainstream-Medien? Dazu AP:

Sie sagte, dass die Ermittler in Gaza vollkommen unbehelligt operieren konnten, ohne Einmischung der Hamas-Sicherheitskräfte….

Die UNO untersucht das Verhalten beider Seiten im Konflikt. Richard Goldstone, den erfahrenen Beauftragten für die Untersuchung von Kriegsverbrechen, ließ die Hamas mit seinem Team nach Gaza einreisen, aber ihre Sicherheitskräfte waren häufig bei den Befragungen zugegen und erkundigten sich, ob die Augenzeugen über die Aktionen der Hamas offen sprachen.

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