Ungewöhnliche Berichtigung des Boston Globe

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Ungewöhnliche Berichtigung des Boston Globe

HonestReporting Media BackSpin, 15. Juni 2010

Bemerkenswertes Eingeständnis: Der Boston Globe gibt zu, dass er einem Irrtum aufsaß, als er den Freelancer Michael Corcoran mit der Berichterstattung über eine Rede des israelischen Botschafters Michel Oren vor Hochschulabsolventen an der Brandeis University beauftragte.

Die Reportage vom 24. Mai über Proteste bei der Rede Orens an der Hochschule wurde von einem nebenberuflich tätigen Korrespondenten verfasst, der verschwieg, dass er vorher schon mit privaten Beiträgen im Internet die Politik Israels gegenüber den Palästinensern angegriffen hatte. Globe-Redakteure stießen auf diese Blog-Postings anlässlich einer internen Bewertung der Brandeis-Reportage. Das Schweigen des Korrespondenten zu diesem Konflikt hat die Globe-Grundsätze verletzt und er hätte für die Berichterstattung über dieses Ereignis nicht berücksichtigt werden dürfen. Seine Reportage ließ substanzielle Anmerkungen aus, die von Michael Oren, Israels Botschafter in den USA, gemacht worden waren, und er gab keinen Hinweis auf eine Internet-Petition, die Orens Auftritt unterstützte.

Corcorans Originalbericht zur Rede kann hier nachgelesen werden.

Aber ein Blick in die persönlichen Postings, die von Globe beanstandet worden waren, ist gar nicht so einfach. Corcorans Blog ist nur noch geladenen Gästen zugänglich. Und Solomonia weist zudem darauf hin, dass Corcoran auch seine Twitter Feeds bereinigt hat.

Also warum macht Corcoran sich diese ganze Mühe?

Abgesehen von seinem Verschweigen eines persönlichen Interessenkonflikts muss ich mich dennoch über den Globe wundern:

Wie konnte eine Geschichte über eine Rede, von der nicht einmal Zitate berücksichtigt worden waren, grünes Licht von den Redakteuren und Korrektoren erhalten?

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