Gefälschtes Tweet-Foto: Botschafter fordert Badawis Entlassung

  • 0

Gefälschtes Tweet-Foto: Botschafter fordert Badawis Entlassung

HonestReporting Media BackSpin, 17. März 2012

Reaktion von hoher Stelle auf den Bericht von HonestReporting zur Involvierung der UN bei Khulood Badawis gefälschtem Foto-Tweet. Israels UN-Botschafter Ron Prosor (Abb. rechts) forderte Badawis Entlassung.

Die Jerusalem Post schreibt:

Prosor brachte in einem Brief an UN-Nothilfekoordinatorin Valerie Amos seine „Empörung“ über Badawis Verhalten zum Ausdruck mit dem Verweis darauf, dass, obwohl ihr Tweet absolut falsch war, er an die Spitze aller Mitteilungen rückte, die an diesem Tag zu Gaza gepostet worden waren.

„Wir haben vor uns eine OCHA-Beamtin, die direkt an der Verbreitung von Falschinformationen beschäftigt war“, so Prosor.

„Wenn das Verhalten einer OCHA-Mitarbeiterin so grob von der Verantwortung der Organisation, unparteilich zu bleiben, abweicht, nimmt die Integrität der gesamten Organisation Schaden.

In der israelischen Öffentlichkeit wird die Glaubwürdigkeit von OCHA bereits ernsthaft in Zweifel gezogen. Deshalb ist in diesem Fall sofortiges Handeln erforderlich.“

Prosor sagte, dass das Vorgehen von Badawi nicht nur die von einer UN-Beamtin erwartete Verhaltensweise verletzte, sondern dass sie auch „aktiv an der Dämonisierung Israel, einem Mitgliedsstaat der Vereinten Nationen, mitgewirkt hatte. Solche Aktionen führen zu Aufhetzung, Konflikt und letztlich Gewalt.“

Prosor forderte nicht nur ihre Entlassung, sondern auch eine Stellungnahme der OCHA, in der sie sich von ihren Twitter-Kommentaren distanziert.

Doch wenn die lauwarme Reaktion eines OCHA-Offiziellen bei AP bezeichnend ist für den Standpunkt der Agentur, dann erwarten sie besser kein Eingeständnis von Verantwortlichkeit:

….Badawis Webseite Long live Palestine ist ihre Privatsache. Sie hatte keinen Bezug zur UNO, so Ramesh Rajasingham, Leiter des Büros, in dem Badawi angestellt ist.

„Es ist zu bedauern, dass eine UN-Mitarbeiterin auf ihrem persönlichen Twitter-Feed anscheinend fehlerhaftes Material verschickt hat“, sagte Rajasingham. „Allerdings spiegeln diese Informationen in weder die Ansichten oder Meinungen der Vereinten Nationen wider, noch sind sie von der Organisation sanktioniert worden.“

Während Badawi weiterhin auf Funkstille setzt empfehle ich Marcus Sheff, der die Seriosität ihres Tweet beurteilt:

Es gibt einige sympathische Leute bei OCHA – darunter sogar ein paar Mitarbeiter, für die ich großen Respekt empfinde, und deren Aufgabe darin besteht, die Komplexität der israelischen Gesellschaft für die Entscheider auf der Hügelkette Armon Hanatziv, wo sich das OCHA-Büro befindet, zu analysieren.

Aber es ist undenkbar, dass im Jahr 2012 eine UN-Mitarbeiterin sich befugt fühlen kann, im Dreck antisemitischer Verschwörungstheorien zu wühlen.

Ob man für eine Nachrichtenagentur arbeitet, als Stringer für eine amerikanische Tageszeitung oder im Namen der UN Informationen über Israel und der Palästinensische Autonomiebehörde an die Presse herausgibt: man hat die grundlegende ethische Verpflichtung, die Wahrheit zu sagen und ehrlich sowie fair mit den Fakten umzugehen.

Badawi muss weg. Unterzeichnen Sie HonestReportings Petition an OCHA, dass Badawi entlassen wird.

(Abbildung von Prosor via UN/Paulo Filgueiras, Badawi via YouTube/aicvideo)


Hinterlasse eine Antwort