„Drei junge, jüdische Siedler“

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Simon Plosker, The Times of Israel (Ops & Blogs), 25. Juni 2014

Die meisten Israelis (mit Ausnahme gewisser israelisch-arabischer Knessetmitglieder) und Juden sind Naftali Fraenkel, Gil-Ad Shaar und Eyal Yifrach die eigenen Kinder. Es spielt keine Rolle, wo sie zur Schule gingen, wie religiös sie sind, welche politischen Ansichten sie haben oder wo sie wohnten.

Aber für manchen in den Medien ist das definierende Element der drei Teenager die Verbindung zu „Siedlungen“, die wichtiger zu sein scheint als das menschliche Element der Geschichte.

Für von der wahrgenommenen Zentralität der Siedlungen für den gesamten Konflikt zwischen Israel und den Palästinenser besessene Medien passt die Darstellung von Fraenkel, Shaar und Yifrach als „Siedler“ bequem in ihr Bild. Wenn die drei Teenager Siedler sind, dann sollten sie also nirgendwo auch nur ansatzweise in der Nähe der Gegend gewesen sein, in der sie entführt wurden.

So wird ein an Teenagern verübter Terrorakt „verständlich“. Die Leser mögen vielleicht nicht mit der Entführung einverstanden sein, aber die Betonung verschiebt sich trotzdem von der palästinensischen Verantwortung auf die Opfer.

Und was ist mit dem Begriff „Siedler“?

Ein typisches Beispiel ist der Economist, der seinen Bericht mit dem Verweis auf die „Entführung von drei jungen jüdischen Siedlern“ beginnt.

In Schriftverkehr zwischen HonestReporting und dem Economist wurde herausgestellt, dass von den drei entführten Teenagern nur einer – Gil-ad – tatsächlich jenseits der Grünen Linie wohnt, in der Gemeinde Talmon. Naftali und Eyal wohnen in Nof Ayalon und Elad, die beide innerhalb der Linien von vor 1967 liegen und daher nicht als Siedlungen beschrieben werden könnten.

Der Economist schoss mit der Äußerung zurück, da die Jungen in Westbank-Jeschiwas zur Schule gingen, liege man innerhalb des Rechts sie „Siedler“ zu nennen.

Das ist natürlich fragwürdig. Die Adressen auf ihren israelischen Ausweisen sind die ihrer Eltern und es waren diese Zuhause, in die die Jungen am Abend ihrer Entführung zurückkehren wollten. Es darf auch angenommen werden, dass der 16-jährige Naftali Fraenkel in den meisten entwickelten Ländern als Minderjähriger und daher weiter unter der Aufsicht seiner Eltern in Nof Ayalon stehend gelten würde.

Letztlich spielt aber der Streit um Semantik, so wichtig er ist, wenn es um die Berichterstattung aus dieser Region geht, nur die zweite Geige hinter der wahren Agenda des Economist. Und die besteht in der Entmenschlichung der in jüdischen Gemeinden in Judäa und Samaria lebenden Israelis.

Statt dreier unschuldiger Jungen, die wahrscheinlich dieselben Interessen wie Teenager überall in der Welt haben, verwendet der Economist den Begriff „Siedler“ im ersten Satz seines Artikels, um die Geschichte zu gestalten.

Der Begriff ist in den westlichen Medien zu einer abwertenden Bezeichnung geworden und der Economist hat seine Leser als erstes auf das negative Stereotyp gelenkt, das von den Medien von radikal religiösen, Waffen schleppenden Extremisten verbreitet wird, die das größte Hindernis für den Frieden zwischen Israelis und Palästinensern darstellt.

Soweit es den Economist interessiert, wurden drei dieser Hindernisse in der Nacht vom 12. Juni beseitigt.

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