Jerusalem, 19. August 2014 – Der Eisenbahnverkehr zu dem grenznahen Sderot ist schon vor dem erneuten Zusammenbruch des Waffenstillstands zwischen Israel und den extremistischen Gruppen im Gazastreifen eingestellt worden. Nachdem zunächst zwei Raketen aus dem Gazastreifen auf Beer Schewa und weitere auf Netivot und Aschkelon abgeschossen worden waren, hat die israelische Luftwaffe nach Angaben von Militärreportern alle Abschussrampen dieser Raketen gezielt getroffen. Inzwischen wurden alle Städte im Umkreis von 40 bis 80 Kilometern um den Gazastreifen, also auch Tel Aviv angewiesen, die öffentlichen Luftschutzbunker zu öffnen. Die Menschen in unmittelbarer Grenznähe wurden erneut angewiesen, sich in unmittelbarer Nähe zu sicheren Unterständen aufzuhalten. Die Vorwarnzeit betrage nur 15 Sekunden bis zum Einschlagen einer Rakete. Bürgermeister der grenznahen Ortschaften wie Sederot und Kibbutzim in der Gegend haben am Abend angekündigt, das nächste Schuljahr am 1. September nicht eröffnen zu wollen.
Israel und die Hamas tauschten gegenseitig Beschuldigungen aus, die Lage „eskaliert“ zu haben, um die Waffenstillstandsverhandlungen in Kairo scheitern zu lassen.
Während die Hamas behauptete, den Raketenbeschuss auf Israel nicht initiiert zu haben, kam aus Israel die Antwort, dass die Hamas die Kontrolle über den Gazastreifen halte und deshalb die Verantwortung für jeden Angriff trage, auch wenn ihn andere radikale Organisationen ausgeführt haben sollten.
Im Gazastreifen befinden sich angeblich Tausende Menschen auf der Flucht. Sie sind während der fünftägigen Feuerpause teilweise wieder in ihre alten Wohngegenden zurückgekehrt, die Schauplatz von Kämpfen zwischen der Hamas und der israelischen Armee geworden waren.
Am Abend gegen 22 Uhr MESZ wurden zahlreiche Raketen auch ins Landeszentrum Israels abgeschossen, darunter Vororte von Tel Aviv wie Holon, Rischon Lezion, Rehovot und sogar in die Gegend von Jerusalem.
Die Hamas hat derweil eingestanden, Raketen auf Tel Aviv abgeschossen zu haben.
Nach über 30 israelischen Angriffen im Gazastreifen, darunter auch in Gaza-Stadt, wurden zwei getötete Frauen gemeldet. Nach palästinensischen Angaben beteilige sich auch die israelische Marine am Beschuss des Gazastreifens.
Aus Israel wurden bisher keine Opfer gemeldet. In Aschdod gab es angeblich Schaden nahe einem Einkaufszentrum.
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