Chinas Beziehungen zum Iran

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Chinas Beziehungen zum Iran 

 

Seit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen China und Iran im Jahr 1979, hat sich das Verhältnis der beiden Länder bedeutend vertieft, vor allem im Bereich der Energie. China ist bis heute einer der engsten Verbündeten des Iran im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen und zudem ein wichtiger Lieferant von Technologien und anderer Unterstützung. [1] Chinas Engagement bei den Aufrüstungsbemühungen Irans war bisher beträchtlich: dazu gehören Angebote zur Lieferung von Waffen, nuklearer Technologie und Kapitalgütern. Als Gegenleistung gibt es iranisches Öl. [2] Dadurch lässt sich auf eine Verbindung zwischen dem Handel mit Energie-Rohstoffen und der Unterstützung des Iran durch China auf politischer Ebene schließen. China weigerte sich bisher, die harten wirtschaftlichen Sanktionen gegen das Kernprogramm des Iran zu unterstuetzen, aus Angst vor negativen Auswirkungen auf die Energiezufuhr, die für den Wachstum der chinesischen Wirtschaft unerlässlich ist. [3]

China und das iranische Nuklearprogramm:

• Zwischen 1984 und 1997 bot China dem Iran eine umfassende Unterstützung bei der Einführung von dessen Kernprogramm. Diese Unterstützung schloss die Ausbildung iranischer Wissenschaftler, direkte Verkäufe von Hardware, sowie militärische Hilfe mit ein. Darüber hinaus lieferte China 1991 den ersten iranischen Kernreaktor. [4]

• Auch wenn eine solche Unterstützung nicht mehr erfolgt, so fördert Beijing nach wie vor das iranische Kernprogramm indirekt. Vor allem durch die Weigerung, die von den Vereinten Nationen auferlegten, strikten wirtschaftlichen Sanktionen zu befolgen. [5]

• China steht einem Dilemma gegenüber, ob es die von den Vereinten Nationen auferlegten wirtschaftlichen Sanktionen gegen den Iran einhalten soll. China hat keine Interesse, an einem nuklear bewaffneten Iran, da es die daraus resultierende Gefährdung des internationalen Gleichgewichts fürchtet. Auf der anderen Seite will China jedoch die ungehinderte wirtschaftliche Zusammenarbeit mit dem Iran sicher stellen, nicht zuletzt, um die eigene Präsenz auf der globalen Bühne zu fördern. [6]

• Durch die Weigerung, eindeutige Sanktionen zu unterstützen, ignoriert China den Wunsch des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen und ermöglicht dem Iran auf diese Weise, seine Nuklearprogramms weiter zu betreiben. [7]

• Hossein Shariatmadari, ein führender konservativer Theoretiker und Herausgeber der einflussreichen iranischen Zeitung Kayhan, sagt: „Sanktionen sind heute nicht wirksam, da wir zahlreiche Optionen auf sekundären Märkten haben, wie zum Beispiel in China.“ [8]

• China unterstützte drei Sanktionen der Vereinten Nationen gegen den Iran, die aufgrund der Weigerung des Iran erlassen wurden, seine nukleare Aktivitäten einzustellen. Trotzdem zögerte China gemeinsam mit Russland, weiter reichende Sanktionen zu unterstützen. China und Russland bestehen darauf, dass Sanktionen sich nur gegen den nuklearen Handel richten sollten, und sich nicht auch auf den allgemeinen Handel, auf Waffenhandel oder die Investition in Energieprojekte und andere Sektoren der iranischen Wirtschaft beziehen sollten. [9]

• China ist permanentes Mitglied im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen. Diese Position verleiht dem Land die Macht, jede Art von internationalem Druck auf den Iran mit einem Veto zu belegen.

• Im September 2004 gab der chinesische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Zhang Yan, bekannt: „Die nukleare Frage im Zusammenhang mit dem Iran kann und sollte vollständig durch Dialog im Rahmen der IAEA gelöst werden. China ist dagegen, die Angelegenheit dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen zu übertragen.“ [10]

• Im November 2005 teilt der chinesische Außenminister Li Zhaoxing auf einer Pressekonferenz in Teheran mit, dass Sanktionen „die Angelegenheit nur noch komplizierter machen und die Lösung der Frage erschweren“ würden. [11]

• Im Januar 2007 gab der Sprecher des chinesische Außenministeriums, Liu Jianchao, bekannt, dass die USA sich nicht in die Beziehungen Chinas zum Iran einmischen sollten. [12]

• Im Juni 2008 erklärte sich China bereit, sich den USA und anderen Mächten bei einer diplomatischen Initiative anzuschließen, das nukleare Programm [des Iran] einzudämmen, zögert jedoch, die strikten wirtschaftlichen Sanktionen einzuhalten und ist nur am weiteren Dialog interessiert.

• Am 18. Juni 2008 traf der Botschafter der Vereinigten Staaten bei der Internationalen Agentur für Atomenergie (IAEA), Greg Schulte, in Beijing ein, um das Programm der nuklearen Anreicherung des Iran zu diskutieren. [13]

• Nach den Angaben von Philip Gordon, Professor für us-amerikansiche Außenpolitik am Brookings Institut, zögert Beijing, strikte wirtschaftliche Sanktionen einzuhalten. Dies geschehe auf Grund der obersten Priorität der kommunistischen Partei Chinas (CCP), Mächte-Gleichgewicht und soziales Gleichgewicht aufrecht zu erhalten. Zur Beibehaltung der sozialen Gleichgewichtes ist China auf eine andauernde wirtschaftliche Entwicklung angewiesen. Um seine aufblühende Wirtschaft zu fördern, benötigt das Land in großem Ausmaß Energie. [14] Daher zögert China, irgendwelche Schritte zu unternehmen, die die Beziehungen im Hinblick auf Energie zum Iran beeinträchtigen könnten.

Chinas breit gefächerte Interessen im Iran

1. Quellen der Energiezufuhr

• Die Wirtschaft Chinas wächst rapide, der Bedarf an Energie nimmt dem entsprechend zu. Dies verstärkt den globalen Wettbewerb um Energiequellen.

• Die bekannten Ölreserven Chinas werden aller Voraussicht nach innerhalb von 14 Jahren erschöpft sein, und daher versucht das Land auf aggressive Weise, zukünftige Lieferungen von Rohöl sicherzustellen. [15]

• China möchte seine Beziehungen zum Iran festigen und seine Präsenz in Zentralasien stärken, um Zugang zu den Energiequellen des Kaspischen Meeres zu erlangen. [16]

• Die Sicherung der Energiequellen am Kaspischen Meer würde China dabei helfen, seine Abhängigkeit von Ölimporten auf dem Seeweg aus den arabischen Ländern am Persischen Golf zu reduzieren und damit dazu beitragen, einen ununterbrochenen Zufluss von Öl zu garantieren. [17]

• Die Bedeutung der Energiereserven für China beruht auf dem Verlangen des Landes, seine Wirtschaft zu entwickeln; diese stellt die Grundlage der Versuche Chinas dar, auf internationaler Ebene eine stärkere Rolle zu spielen. [18]

• Fast 45% der Rohölimporte Chinas kommen aus dem Nahen Osten.

• Der Iran ist nach Saudi Arabien der zweitgrößte Exporteur von Öl nach China und führt, zusammen mit petrochemischen Produkten, Rohöl im Wert von etwa $ 5,8 Milliarden aus. [19]

• Die internationale Energieagentur erwartet, dass China sich bis zum Jahr 2015 auf den Nahen Osten für 70% seiner Öleinfuhr verlassen wird. (Zum Vergleich zu 44% im Jahre 2006.

• Der chinesische Ölriese Sinopec Group hat einen Ölvertrag in Höhe von $ 100 Milliarden mit dem Iran abgeschlossen, der als „Geschäft des Jahrhunderts“ bekannt ist. Im Verlauf von 30 Jahren soll Sinopec 250 Millionen Tonnen Naturgas aus dem Iran kaufen und wird den Iran dabei unterstützen, das gigantische Yadavaran Ölfeld des Landes zu erschließen, dies in Gegenleistung zu der Verpflichtung von Seiten Teherans, im Verlauf von 25 Jahren 150.000 Barrels von Öl pro Tag zum Marktpreis an China zu liefern. [20]

• Im Jahre 2004 erklärte sich China bereit, im Verlauf der nächsten 25 Jahre verflüssigtes Naturgas vom Iran im Wert von $ 20 Milliarden zu kaufen. [21]

• Nach Russland ist der Iran im Besitz der zweitgrößten Reserven von Naturgas auf der Welt.

• Im Dezember 2004 wurde China zum führenden Exportmarkt für iranisches Öl. Der Iran führt rund 300.000 Barrels an Öl nach China aus, was das Land zum drittgrößten Lieferanten an Bejing macht; übertroffen wird es nur durch Angola und Saudi Arabien. [22]

• Im April 2007 übertraf China Europa als den größten Handelspartner des Iran für Petroleum. Die Länder Asiens übertreffen grundsätzlich die EU im Handel mit dem Iran. [23]

• Am 29. Januar 2008 beriet sich der chinesische Botschafter in Teheran, Xie Xiaoyan mit Kamal Daneshyar, dem Direktor des iranischen Energiekomitees, über den Ausbau der gegenseitigen Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern auf dem Energiesektor. Daneshyar gab bekannt, dass der Iran in den kommenden Jahren in Zusammenarbeit mit China 20 Kernreaktoren errichten wird. [24]

• Im Juni 2008 begann die iranische Ölgesellschaft Pars Oil and Gas Company (POGC) Verhandlungen mit dem nationalen chinesischen Konzern China National Offshore Oil Corporation (CNOOC) bezüglich der Erschließung der Gasfeldes im nördlichen Pars. Das Gasfeld im nördlichen Pars soll schätzungsweise 2,25 Trillionen Kubikmeter an natürlichen Gasreserven aufweisen. [25]

• Im Juli 2008, nach der Unterzeichnung von drei Resolutionen der Vereinten Nationen, die darauf ausgerichtet sind, den Iran für seine mangelnde Zusammenarbeit zu sanktionieren, gab Beijing bekannt, dass es in Gegenleistung zu 10 Millionen Tonnen von verflüssigtem Naturgas einen Plan im Umfang von $ 70 Milliarden zur Erschließung des Yadavaran Ölfeldes im Iran verfolgen wird.

• Am 21. Juli 2008 schlossen die iranische Ölgesellschaft Pars Oil and Gas Company (POGC) und der nationale chinesische Konzern China National Offshore Oil Corporation (CNOOC) ein Abkommen in Höhe von $ 70 Milliarden (47 Milliarden Euro) zur Erschließung des Yadavaran Ölfeldes im Iran, dies in Gegenleistung zur Lieferung von verflüssigtem Naturgas. [26]

2. Marktexpansion

• Beijing ist nicht allein an der Nutzung der Ölreserven des Iran interessiert. China will zudem die Präsenz seiner Firmen auf dem iranischen Markt verstärken, der einen guten Absatz für den Export chinesischer Produkte und Technologien bieten kann. Die Entwicklung einer starken Wirtschaft ist für die Projektion der chinesischen Macht nach außen hin von fundamentaler Bedeutung. 
[27]

• Chinas wirtschaftliche Initiativen im Iran gehen weit über das Gebiet der Energie hinaus und umfassen zudem den Bereich der Elektrizität, die Errichtung von Dämmen, Zementfabriken und Eisenbahnnetzen, den Schiffsbau sowie den Bau von Autostraßen, Flughäfen und U-Bahnen.

• Mehr als 100 chinesische staatliche Unternehmen operieren im Iran, um in den größeren Städten des Landes Häfen und Flughäfen zu entwickeln.

• China wurde inzwischen zum Haupt-Exporteur von Fertigwaren in den Iran, darunter Computersysteme, Haushaltsgeräte und Automobile. [28]

• Der Handel zwischen dem Iran und China hat rapide zugenommen und stieg von einem Umfang von $ 1,2 Milliarden im Jahre 1998 auf rund $ 10 Milliarden im letzten Jahr an. [29]

• Während eine Anzahl europäischer Staaten in Reaktion auf den durch die USA ausgeübten Druck ihre wirtschaftlichen Beziehungen zu Teheran reduziert haben, füllten China und andere Länder in Asien das entstandene Vakuum. China übertrifft bereits Deutschland als zweitgrößten Handelspartner (an erster Stelle stehen die Vereinigten Arabischen Emirate). [30]

• Ali Akbar Salehi, der ehemalige Vertreter des Iran bei der IAEA, gab an, dass China und der Iran „sich gegenseitig ergänzen. Sie haben Industrie, und wir haben Energieressourcen.“ [31]

3. Internationales Gegengewicht

• Zudem hat China internationale strategische Ambitionen und steht im Wettbewerb mit den Vereinigten Staaten um die Vorherrschaft im Nahen Osten. Sowohl China als auch der Iran wetteifern mit den USA, obwohl sich Teheran gegenüber den USA in der Öffentlichkeit aggressiver zeigt als Beijing. [32]

• Die verbesserten Beziehungen zwischen dem Iran und China bedeuten nicht, dass ihre Interessen auf lange Sicht die selben sind, aber es bedeutet, dass, mittelfristig gesehen, die beiden Staaten Ziele im wirtschaftlichen und geopolitischen Bereich teilen. [33]

• China will sich Washington nicht entfremden, während es gleichzeitig daran interessiert ist, seine auf der Energielieferung beruhende Verbindung zum Iran zu schützen. [34]

China, der Iran und die Shanghai Cooperation Organization (SCO)

• Die SCO setzt sich aus den Mitgliedern China, Russland, Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan und Usbekistan zusammen. Die Organisation wurde 1996 gegründet, um die Grenze zwischen China und Russland zu entmilitarisieren, und seither nahm die regionale Bedeutung der SCO zu. Inzwischen befasst sich die Organisation auch mit Fragen des Handels, der Bekämpfung des Terrorismus und des Drogenhandels.

• Im Jahr 2005 erhielt der Iran den Status eines Beobachters bei der SCO.

• Im März 2008 gab der Außenminister des Iran, Manouchehr Mottaki bekannt, dass der Iran sich offiziell um die Mitgliedschaft in der SCO beworben habe. [35]

• China und Russland zögern, Iran als vollwertiges Mitglied aufzunehmen, da eine solche Mitgliedschaft der SCO einen stärkeren anti-amerikanischen Ton verleihen würde. [36]

• S. Frederick Starr, Experte für Zentralasien an der John Hopkins Universität in den Vereinigten Staaten, hob die negativen Konsequenzen eines Anschlusses des Iran an die SCO hervor: „An einem bestimmten Punkt wird die Organisation solcherart geschwächt, dass das ursprüngliche Interesse Chinas (an der SCO) – die Neutralisierung seiner westlichen Nachbarn – zwar nicht verloren gehen, jedoch inmitten anderer Angelegenheiten untergehen wird.“ [37]

• Experten zufolge betrachtet der Iran die SCO als potentielle Garantie zukünftiger Sicherheit. Eine Mitgliedschaft könnte dem Iran zum Beispiel Schutz vor internationalen Druck gewähren, der auf Teheran wegen des Uranprogrammess ausgeübt wird. Ein ähnlicher Schutz wurde Usbekistan nach dem Massaker von Andijan im Mai 2005 gewährt. [38]

Militärische Verbindungen

• Bejing versorgt den Iran mit fortschrittlicher militärischer Technologie, und bietet unter anderem Zugriff auf eine verbesserte Ballistik von Raketen. [39]

• China spielte bisher eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung von Raketen im Iran, wobei Ausfuhr und Unterstützung 20 Jahre zurück reichen. Die Exporte und Unterstützung von Seiten Chinas für den Iran fallen im allgemeinen in zwei Kategorien: Die Versorgung mit Marschflugkörpern (einsetzbar gegen Schiffe) und die damit verbundene Technologie einerseits, und die technische Unterstützung für das ballistische Raketenprogramm des Iran sowie in gewissem Umfang Exporte von kompletten ballistischen Raketen andererseits. [40]

• China begann mit der Ausfuhr ballistischer Raketen in den Iran im Jahre 1985, im Verlauf des Krieges zwischen dem Iran und dem Irak, als China beide Seiten mit Waffen und militärischer Technologie versorgte. [41]

• In den Jahren 1986 – 87 lieferte China Berichten zufolge gegen Schiffe eingesetzte Raketen des Typs HY-2 (Silkworm) an den Iran aus und veranlasste damit die USA, in Beijing Protest einzulegen und die Freigabe hochtechnologischer Exporte aus den USA nach China vorübergehend einzufrieren. [42]

• 1998 verkaufte China darüber hinaus zwischen 150 und 200 ballistische Raketen des Typs M-7/8610 an den Iran. [43]

• Berichten zufolge unterstützte China die Bemühungen des Iran, seine nordkoreanischen Scud Raketen aufzuwerten und lieferte technische und Produktionsassistenz für eine Anzahl von einheimischen iranischen Raketenprogrammen, darunter auch Iran-130 (genannt Mushkak-120), Iran-200, NP-100 und Zelzal-3.

• 1996, als Medienberichte feststellten, dass China fortschrittliche Raketen des Typs Marschflugkörper C-802 (AntißSchiffßRaketen) an den Iran ausgeliefert hatte, stritt China diese Behauptungen vehement ab. Der Vorwurf hätte entsprechend des Gesetzes zur Non-Proliferation (von Atomwaffentechnologie) Sanktionen von Seiten der USA auslösen können. [44]

• Berichten zufolge begann China 1996 den Iran bei der Entwicklung gegen Schiffe gerichteter Raketen auf der Grundlage chinesischer Entwürfe.

• Im August 1996 schlossen China und der Iran ein Geschäft im Umfang von $ 3 Milliarden ab, das den Verkauf chinesischer ballistischer Raketen, Technologie zur Lenkung der Raketen (einschließlich empfindlicher Gyroskope) und die Ausrüstung zur Herstellung von Raketen mit einschloss, so ein Bericht der CIA. [45]

• Unter dem Druck der USA begann China jedoch, seine Zusammenarbeit im Bereich der Raketen mit dem Iran zu reduzieren. Am 20. Januar 1998 erhielt der us-amerikanische Verteidigungsminister William Cohen persönliche Versicherungen vom chinesischen Präsidenten Jiang Zemin und des Verteidigungsministers Chi Haotian, dass China den Transfer von gegen Schiffe gerichteten Raketen an den Iran unterbrochen habe, und dass Beijing dem Iran nicht dabei helfen würde, seinen gegenwärtigen Bestand an Marschflugkörpers aufzuwerten. [46]

• Berichten zufolge arbeiteten der Iran und Nordkorea zusammen, um die Zielgenauigkeit der chinesischen Raketen des Typs C-802 zu verbessern, eines gegen Schiffe gerichteten Marschflugkörpers mit einer Reichweite von 130 km, welche der Iran im Verlauf der 1990er Jahre von China gekauft hatte. Angeblich hatte Teheran etwa 150 Raketen des Typs C-802 in Empfang genommen. Dennoch unterbrach China den Verkauf der C-802 angesichts des amerikanischen Drucks. [47]

• Im Rahmen einer weiteren Entwicklung berichtete die amerikanische Zeitung Washington Post, dass China einen Vertrag in Höhe von $ 11 Millionen mit dem Iran abgeschlossen habe, dessen Zweck in der Aufwertung der gegen Schiffe gerichteten Raketen des Typs FL-10 im Iran bestand. [48]

• Trotz der Bewerbung Chinas im April 2004 um die Aufnahme in das Missile Technology Control Regime (ein freiwilliges Komitee von 34 Staaten, die das gemeinsame Ziel verfolgen, die Verbreitung unbemannter Fluggeschosse mit der Kapazität zur Massenvernichtung zu kontrollieren), sanktionierte das us-amerikanische Außenministerium fünf chinesische Unternehmen, darunter Norinco und die China Pecision Machinery Import/Export Corporation (Chinesische Korporation für den Import/Export von Präzisionsgeräten), im Gegenzug zu dem Transfer von Bauteilen und Technologie für Marschflugkörper sowie von ballistischen Raketen an den Iran.

• Im August 2007 gaben die Führungspersönlichkeiten Chinas und des Iran gemeinsam mit ihren russischen Kollegen bekannt, dass Zentralasien in Ruhe gelassen werden solle, um die Entwicklung Stabilität und Sicherheit nicht zu gefährden. Dies war anscheinend als Warnung an die Vereinigten Staaten gedacht, sich der Einmischung in diese strategisch wichtige und an Ressourcen reiche Region zu enthalten. Die Drohung erfolgte im Verlauf einer Sitzung der Shanghai Cooperation Organization. [49]

• Gary Milhollin, der Leiter des Wisconsin Projektes zur Kontrolle von Kernwaffen, sprach am 6. Mai 2007 vor dem Komitee des us-amerikanischen Senats für auswärtige Angelegenheiten zu Fragen des Nahen Ostens und Südasiens. Milhollin wies auf vier kürzlich erfolgte Transfers von Technologie durch China an den Iran hin: gegen Schiffe gerichtete Raketen, Radar zur Überwachung des Luftraums, ein Fusionsreaktor und ein Projekt zur Auffindung von Uranvorkommen. [50] 

 

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Quellenangaben:

[1] Blair, David, „UN approves fresh sanctions against Iran“, The Daily Telegraph, March 4, 2008,
http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/1580585/
 UN-approves-fresh-sanctions-against-Iran.html

[2] McLaughlin, Kathleen, „Centuries-old partnership binds China, Iran together“ San Francisco Chronicle, September 18, 2006,
http://www.sfgate.com/cgi-bin/article.cgi?file=/c/a/2006/09/18/MNGJPL7MQ41.DTL

[3] MacAskill, Ewan, Nick Paton Walsh and Robert Tait, „Top-level talks over Iran crisis expose West’s split with China“, The Guardian Weekly, January 20, 2007, 
http://www.guardian.co.uk/guardianweekly/story/0,,1689211,00.html

[4] Nuclear Threat Initiative report mentioned in McLaughlin, Kathleen, „Centuries-old partnership binds China, Iran together“ San Francisco Chronicle, September 18, 2006,
http://www.sfgate.com/cgi-bin/article.cgi?file=/c/a/2006/09/18/MNGJPL7MQ41.DTL

[5] Walker, Sophie, „China breaks ranks over tougher sanctions on Iran“, The Irish Times, November 17, 2007,
http://www.irishtimes.com/newspaper/world/2007/
1117/1194550603655.html

[6] Shen, Dingli, „Iran’s Nuclear Ambitions Test China’s Wisdom“, The Washington Quarterly, Spring 2006, pp.55-66, http://www.twq.com/06spring/docs/06spring_shen.pdf

[7] „China says no to nuclear sanctions on Iran“, Agence France Presse, October 30, 2007, retrieved online from
http://www.centurychina.com/plaboard/archive/3786637.shtml

[8] Shariatmadari, Hossein quoted in Wright, Robin, „Iran’s New Alliance With China Could Cost U.S. Leverage“, The Washington Post, November 17, 2004,
http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/articles/A55414-2004Nov16.html

[9] Richardson, Michael, „Middle East balancing act is becoming harder for China“, The Canberra Times, July 28, 2008,
http://www.canberratimes.com.au/news/opinion/editorial/general/
middle-east-balamcing-act-is-becoming-harder-for-china/1228193.aspx

[10] Zhang Yan, quoted in „Chin’s Energy Needs and Central Asia“, National Observer, June 22, 2006,
http://goliath.ecnext.com/coms2/gi_0199-5472099/China-s-energy-needsand.html

[11] Sui, Cindy, „China Faces Dilemma over Iran standoff“, Agence France-Presse, January 14, 2006, retrieved online from
http://www.uofaweb.ualberta.ca/chinainstitute/nav03.cfm?nav03=44158&nav02=43873&nav01=43092

[12] Jianchao, Liu „Normal relations, normal cooperation should not be interfered [with].“ Quoted in Schearf, Daniel, „China Tells US Not to Interfere in Relations with Iran“, Voice of America, January 11, 2007,
http://www.voanews.com/tibetan/archive/2007-01/2007-01-11-voa5.cfm

[13] „Iran: US envoy in China to discuss Iran’s nuclear ambitions“, Thai News Service, June 18, 2008,
http://www.uofaweb.ualberta.ca/chinainstitute/nav03.cfm?nav03=80222&nav02=57594&nav01=57272

[14] Gordon, Phillip, „It Would Benefit Beijing to Be Tougher on Tehran“, The Financial Times, July 9, 2008,
http://www.brookings.edu/opinions/2008/0709_iran_gordon.aspx

[15] Wright, Robin, „Iran’s New Alliance With China Could Cost U.S. Leverage“, The Washington Post, November 17, 2004,
http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/articles/A55414-2004Nov16.html

[16] Cristiani, Dario,“China and Iran Strengthen their Bilateral Relationship“, PINR, October 6, 2006,
http://www.pinr.com/report.php?ac=view_report&report_id=566&language_id=1

[17] Ibid.

[18] Ibid.

[19] „Iran-China trade hit $9.2b in 2005“, Mehr News Agency, September 7, 2006,
http://www.payvand.com/news/06/jul/1078.html

[20] Fernandez, Yusuf, „Iran and China to Strengthen Cooperation“, July 27, 2008, Press TV,
 
http://www.presstv.ir/detail.aspx?id=64942§ionid=3510303

[21] Wright, Robin, „Iran’s New Alliance With China Could Cost U.S. Leverage“, The Washington Post, November 17, 2004,
http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/articles/A55414-2004Nov16.html

[22] Fernandez, Yusuf, „Iran and China to Strengthen Cooperation“, July 27, 2008, Press TV,
http://www.presstv.ir/detail.aspx?id=64942§ionid=3510303

[23] „China Surpassed EU in Oil Trade with Iran“, SinoCast China Business Daily News, April 21, 2008,
http://www.uofaweb.ualberta.ca/chinainstitute/nav03.cfm?nav03=76726&nav02=57594&nav01=57272

[24] „Iran, China to expand cooperation on nuclear power plant“, BBC, January 29, 2008, retrieved online at
http://www.uofaweb.ualberta.ca/chinainstitute/nav03.cfm?nav03=72561&nav02=57594&nav01=57272

[25] Taghavi, Roshanak, „Iran In Talks With China’s CNOOC On Gas Field Devt“, Dow Jones International News, June 29, 2008, retried online at
http://www.uofaweb.ualberta.ca/chinainstitute/nav03.cfm?nav03=80979&nav02=57594&nav01=57272

[26] „Iran, China to Cement Cooperation“, IMRA, July 28, 2008,
http://www.imra.org.il/story.php3?id=40085

[27] Cristiani, Dario,“China and Iran Strengthen their Bilateral Relationship“, PINR, October 6, 2006,
http://www.pinr.com/report.php?ac=view_report&report_id=566&language_id=1

[28] Wright, Robin, „Iran’s New Alliance With China Could Cost U.S. Leverage“, The Washington Post, November 17, 2004,
http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/articles/A55414-2004Nov16.html

[29] Goodman, Peter, „China Rushes Toward Oil Pact with Iran“, The Washington Post, February 18, 2006,
http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2006/02/17/AR2006021702146.html

[30] Warren Strobel quoted in „Iran, China to Cement Cooperation“, IMRA, July 28, 2008,
http://www.imra.org.il/story.php3?id=40085

[31] Wright, Robin, „Iran’s New Alliance With China Could Cost U.S. Leverage“, The Washington Post, November 17, 2004,
http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/articles/A55414-2004Nov16.html

[32] Cristiani, Dario, „China and Iran Strengthen their Bilateral Relationship“, PINR, October 6, 2006.
http://www.pinr.com/report.php?ac=view_report&report_id=566&language_id=1

[33] Ibid.

[34] Sui, Cindy, „China Faces Dilemma over Iran standoff“, Agence France-Presse, January 14, 2006, retrieved online from
http://www.uofaweb.ualberta.ca/chinainstitute/nav03.cfm?
nav03=44158&nav02=43873&nav01=43092

[35] „Iran announces it is seeking membership in the Shanghai Cooperation Organization“, International Herald Tribune, March 24, 2008,
http://www.iht.com/articles/ap/2008/03/24/asia/AS-GEN-Tajikistan-IranSCO.php

[36] Beehner, Lionel and Preeti Bhattacharji, „The Shanghai Cooperation Organization“, April 8, 2008, The Council on Foreign Relations,
http://www.cfr.org/publication/10883/#7

[37] Ibid.

[38] Ibid.

[39] Shuja, Sharif, „Warming Sino-Iranian Relations: Will China Trade Nuclear Technology For Oil?, July 23, 2005,
http://www.uofaweb.ualberta.ca/chinainstitute/nav03.cfm?nav03=44166&nav02=43873&nav01=43092

[40] „China’s Missle Exports and Assistance to Iran“, NTI, September 25, 2003,
http://www.nti.org/db/china/miranpos.htm

[41] Ibid.

[42] Kan, Shirley, „Chinese Proliferation of Weapons of Mass Destruction: Current Policy Issues,“ CRS Issue Brief, October 17, 1996, p. 5; Gordon Jacobs and Tim McCarthy, „China’s Missile Sales—Few Changes for the Future,“ Jane’s Intelligence Review, December 1992, p. 560.

[43] Reuters, October 12, 1994; In Executive News Service, October 12, 1994; Defense News, October 17-23, 1994, p.64; Douglas Waller, et al., „Sneaking in the Scuds,“ Newsweek, June 22, 1992, pp. 42-46; „China Deepens Arms Relationship with Iran,“ Iran Brief, October 1, 1996, p. 2; Gordon Jacobs and Tim McCarthy, „China’s Missile Sales — Few Changes for the Future,“ Jane’s Intelligence Review, December 1992, p. 560

[44] „China’s Missle Exports and Assistance to Iran“, NTI, September 25, 2003,
http://www.nti.org/db/china/miranpos.htm

[45] The Iran Brief, October 1, 1996, p.4; and December 5, 1996, p.6; Al-Sharq Al-Awsat (London), August 29, 1996; in FBIS-NES-96-169, August 29, 1996.

[46] „China’s President Assures Cohen on Iran Missile Sales,“ Reuter, January 20, 1998; John Pomfret, „Cohen Hails Achievements In China Visit,“ Washington Post, January 20, 1998, p. A-11; Bill Gertz, „China to Halt Missile Sales to Iran,“ Washington Times, January 20, 1998, p. 1; Department of Defense News Briefing, January 20, 1998.

[47] Evans, Michael, „Tehran Upgrades Chinese Missile,“ The Times (London), January 11, 2000.

[48] Gertz, Bill, „China Agrees to Deal With Iran on Missiles,“ The Washington Times, August 19, 1999. p. 1.

[49] Saralayeva, Leila, „Russia, China, Iran Warn U.S. at Summit“, August 16, 2007,
http://www.washingtonpost.com/wpdyn/content/article/2007/08/16/AR2007081601221.html

[50] Gary Milhollin, quoted in Marshall, Rick, „Hearing on Exports of Military Technology to Iran“, United States Information Agency, May 6 ,2007,
http://www.fas.org/news/iran/1997/bmd970507b.htm

 

 


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