AfD-Kandidat Albrecht Glaser fällt drei Mal als Bundestagsvize durch | WELT

Kommentar von Honestly Concerned

Selbst jemandem wie mir, der wahrlich kein Freund der AfD ist, ist klar, dass man vorsichtig sein muß, die AfD Abgeordneten nicht zu "Märtyrern" zu machen, die am Ende noch mehr Sympathie-Unterstützung aus der Bevölkerung bekommen. Die AfD'ler wurden LEIDER (!) demokratisch gewählt und sind somit nun Teil des Bundestages. Damit stehen ihnen gewisse Rechte, wie Büroräume, etc. zu. Ihnen Besenkammern, statt ordentlichen Büros zu geben, schafft eine Basis für diese Herrschaften sich als Opfer darzustellen. Diese Möglichkeit darf man ihnen auf keinen Fall geben. Gleichzeitig gibt es - und ist es notwendig - die legitimen demokratischen Regeln und Wege auszuschöpfen, um der AfD nicht mehr Aufmerksamkeit, Redezeit oder Raum einzuräumen, als nötig. Dazu zählt nun mal auch die Wahl der Vizepräsidenten des Bundestages. Die AfD hat einen Kandidaten aufgestellt, der für Demokraten aus begründeten Gründen (!) nicht wählbar war. Die Abgeordneten aller Parteien hatten die Möglichkeit zuzustimmen, abzulehnen, oder sich zu enthalten. Die AfD hatte die Möglichkeit einen „moderateren“ und eher akzeptableren Kandidaten aufzustellen. Das tat die AfD trotz der deutlichen Ablehnung ihres Kandidaten auch nach der 2. Wahlniederlage nicht. Jetzt könnte man argumentieren, dass die Abgeordneten, die zu Recht gegen Glaser waren, sich ja einfach hätten enthalten können, was somit zu einer einfachen Mehrheit der Ja-Stimmen über die Nein-Stimmen geführt hätte, (was den entstandenen Eklat und die extreme Medienaufmerksamkeit ggf. verhindert hätte), doch warum sollten sie das tun? Die AfD hatte einen inakzeptablen Kandidaten aufgestellt, dessen Wahl die Abgeordneten auch bei 3 demokratischen Wahlgängen nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren konnten. Somit ist die AfD hier NICHT das „Opfer“ der anderen Parteien und ihnen wird auch nicht das Recht auf einen Vizepräsidenten untersagt, aber da die Vizepräsidenten nun mal von den anderen Abgeordneten aller Parteien gewählt werden müssen, liegt es an den Parteien Kandidaten aufzustellen, die auch wählbar sind. Darüber hinaus kann die AfD natürlich auch weiterhin auf ihren Kandidaten bestehen, und abwarten was der Ältestenrat des Bundestages entscheidet, während man weiter fleißig provoziert und öffentlich die „Opferrolle“ auslebt; etwas, was man aber, wie schon gesagt, auf keinen Fall unnötig durch falsche „Diskriminierung“ fördern sollte.