Antisemitismus in den Medien: Wird das Judentum zum Clickbait? – Das Judentum ist omnipräsent in der Presse. Den Chefredaktor des jüdischen Wochenmagazins wundert das nicht. «Jews are news», weiss er. Was ihn ärgert, sind geschichtsvergessene Politiker in Zürich und im Bundesrat. | Neue Zürcher Zeitung
Herr Kugelmann, wohin man schaut, von Selenski über Bührle bis zum Pop-Sänger Gil Ofarim: Überall spielt auch das Judentum eine Rolle. Steht es gerade besonders im Fokus der Öffentlichkeit?
Nein, das ist zyklisch. Jüdische Themen werden medial oft überproportional thematisiert oder in der Bevölkerung überhöht wahrgenommen, ohne Relation zur realen Themenlage. Selenskis Judentum etwa ist von marginaler Wichtigkeit für ihn selbst und den Krieg. Dieser richtet sich nicht gegen Juden und auch nicht gegen den jüdischen Präsidenten. Bührle sollte kein jüdisches Thema sein, sondern ein Zürcher. Und Gil Ofarim ist eine Boulevardeske, etwas zwischen einer Tragik und einem Anschauungsbeispiel für Mediendynamiken.
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