Avi Primor im Interview: Das leidige Gefühl der Angst | Kölner Stadt-Anzeiger
Avi Primor ist Optimist. Er sagt, der Antisemitismus gehe in Deutschland kontinuierlich zurück. Von der jüdischen Gemeinschaft wünscht er sich mehr Selbstbewusstsein. Im Rahmen der lit.Cologne trifft Frank Schätzing am 18.3. auf Avi Primor.
Herr Primor, gehört Israel zu Europa?
Wo sollte es sonst hingehören? Amerika ist ein bisschen weit weg, und ich glaube auch nicht, dass die Amerikaner uns wirklich haben wollten. Mit unseren arabischen Nachbarn kommen wir nicht zurecht. Wir leben im Kriegszustand und in einer Umgebung, die sehr vieles gemeinsam hat: die arabische Sprache, den Islam als Religion, eine verbindende Geschichte. Das alles unterscheidet uns. Wir gehören nicht dazu…
Monika Win
Für Herrn Polenz: „…Die Bedrohungslage in Europa hängt u. a. mit der Radikalisierung und Expansion terroristischer islamistischer und zugleich antisemitischer Kräfte im Nahen Osten zusammen, wie der Mordanschlag auf das Jüdische Museum in Brüssel zeigt. Wie aktuelle Berichte belegen, sind zu den traditionellen europäischen Formen der Judenfeindschaft weitere, in Deutschland und Europa wirkende Varianten getreten, die einer gezielten Untersuchung und Bekämpfung bedürfen. Wichtig ist es dabei, die Zusammenhänge zwischen der Entwicklung verschiedener islamistischer Antisemitismusformen und der immer noch wahrzunehmenden Nachwirkungen der weit verbreiteten antisemitischen Propaganda Hitlerdeutschlands aufzuklären…“
http://www.koordinierungsrat.org/mitteilungen/PE_Antisemitismusbericht_2014