Dienstvilla mit Vergangenheit – Die Wohnung des Bundespräsidenten in Dahlem hatte einst jüdische Eigentümer. Nun gibt es Streit über das richtige Gedenken. | Süddeutsche
Die letzten Umzugskisten von Ex-Bundespräsident Joachim Gauck sind gerade abtransportiert, in der Dienstvilla des deutschen Staatsoberhaupts werkeln die Maler. Doch noch bevor Gaucks Nachfolger Frank-Walter Steinmeier einziehen kann, ist eine Debatte über die NS-Vergangenheit des Hauses im vornehmen Berliner Stadtteil Dahlem entbrannt. Auslöser ist ein Brief des Bundestagsabgeordneten Thomas Feist an das Bundespräsidialamt, den jüngst die Berliner Zeitungen Bild und B.Z. aufgriffen. Darin kritisierte der Leipziger CDU-Politiker, dass weder eine Gedenktafel noch die schon 2015 gestifteten „Stolpersteine“ an die jüdischen Vorbesitzer des Anwesens erinnern. „Es gehört zu unserer Verantwortung, dass wir das Gedenken an die Opfer der dunkelsten Zeit unserer Geschichte wachhalten“, sagt Feist, dessen Familie selbst Verfolgung erlitten hat.
Sacha Stawski
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