Leserbrief: Gift des Antisemitismus | Mannheimer Morgen
Vielen Dank für diesen klugen Kommentar. Antisemitismus hat viele Formen. Direktere und indirektere. Offensichtlich ist die antisemitische Motivation bei Angriffen auf Synagogen oder die erwähnten Hakenkreuzschmierereien auf jüdischen Gräbern. Indirekte Angriffe sind sublimer; ihr Samen des Antisemitismus wird ausgestreut, indem sie vorgeben, sich für ein höheres Ziel einzusetzen, wie zum Beispiel für den Tierschutz oder für die Freiheit der Menschen und sie bedienen damit nur indirekt, dafür aber mindestens genauso wirksam die antisemitischen Erzählungen.
Beispiele für indirekte Angriffe wären die „Initiative für Weltoffenheit“, mit ihrer indirekten Unterstützung für überzogene Israelkritik, die Relativierung der Shoa oder der Versuch, einen Schlussstrich unter die Vergangenheit ziehen zu wollen. Auch die Forderung nach einem Verbot der rituellen Beschneidung der Jungen oder des Schächtens zählen hier dazu. Allen ist zwar die Stoßrichtung gegen das jüdische Volk gemein, doch bei den indirekteren bleibt dies im Subtext verborgen.
Und wenn Herr Unger schreibt, „auch wenn es am Ende ,nur’ bei einer Teenager-Prahlerei in einem Chat bleibt“ dann wird damit in seinem ganzen Ausmaß erkennbar, wie weit dieses Gift des Antisemitismus in die Gesellschaft eingedrungen ist, denn der Prahler muss ja mit einem zur Aufnahme bereitem Publikum rechnen. Deshalb sollte sich der Schutz jüdischen Lebens nicht nur auf die Abwehr der direkten Angriffe beziehen – ebenso wünschenswert wäre ein effektiver Schutz vor den indirekten Angriffen.
Beispiele für indirekte Angriffe wären die „Initiative für Weltoffenheit“, mit ihrer indirekten Unterstützung für überzogene Israelkritik, die Relativierung der Shoa oder der Versuch, einen Schlussstrich unter die Vergangenheit ziehen zu wollen. Auch die Forderung nach einem Verbot der rituellen Beschneidung der Jungen oder des Schächtens zählen hier dazu. Allen ist zwar die Stoßrichtung gegen das jüdische Volk gemein, doch bei den indirekteren bleibt dies im Subtext verborgen.
Und wenn Herr Unger schreibt, „auch wenn es am Ende ,nur’ bei einer Teenager-Prahlerei in einem Chat bleibt“ dann wird damit in seinem ganzen Ausmaß erkennbar, wie weit dieses Gift des Antisemitismus in die Gesellschaft eingedrungen ist, denn der Prahler muss ja mit einem zur Aufnahme bereitem Publikum rechnen. Deshalb sollte sich der Schutz jüdischen Lebens nicht nur auf die Abwehr der direkten Angriffe beziehen – ebenso wünschenswert wäre ein effektiver Schutz vor den indirekten Angriffen.
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