NRW: Weniger Antisemitismus – außer für Juden – Die Zahl der antisemitischen Straftaten ist in Nordrhein-Westfalen gesunken. Für Juden ist das Bundesland jedoch gefährlicher geworden. | Ruhrbarone
Es waren gute Zahlen, die der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichts für das Jahr 2019 verkünden konnte. Im Vergleich zum Vorjahr war die politisch motivierte Kriminalität in NRW leicht von 6238 Straftaten im Jahr 2018 auf 6.032 zurückgegangen. Die Anzahl der Gewaltdelikte durch Rechtsradikale sank gegenüber dem Vorjahr sogar um 27,2 Prozent und es gab auch weniger antisemitischen Straftaten: Sie gingen von 350 im Jahr 2018 auf 315 zurück. Ein Rückgang um 10,0 Prozent. Doch beachtlich ist die Zahl nur auf den ersten Blick. Im März gab die nordrhein-westfälische Landesregierung in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage Zahlen heraus, die im Widerspruch zu jenen stehen, die im Verfassungsschutzbericht verkündet wurden. Demnach stieg die Zahl der „Straftaten zum Nachteil von Personen jüdischen Glaubens oder jüdischen Einrichtungen“ von 2017 zu 2019 von 12 auf 35 – was mehr als eine Verdoppelung bedeutet.
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