Vom prekären Begehren, „jüdisch“ zu sein – Eine Historikerin mit gestörtem Verhältnis zur Realität ist gestorben. Mit ihrem Syndrom, das Teil eines umgekehrten Antisemitismus ist, war sie nicht allein. | Tagesspiegel
Aus einer jüdischen Familie wollte Marie Sophie Hingst stammen. Aber das entsprach nicht den Fakten. In der Fantasie bastelte sich die junge Frau eine solche Verwandtschaft aus Fragmenten zusammen. Im virtuellen Raum des Internets präsentierte sie diese alternativen Fakten der Öffentlichkeit, meist verpackt in Anekdoten. Im analogen Raum füllte die am irischen Trinity College promovierte Historikerin für die Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem Opferbögen mit den Lebensdaten von 22 erfundenen Personen aus.
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