Was ist eigentlich Schabbat? | 2021JLID | Vimeo

Kommentar von Honestly Concerned

UPDATE: DAS VIDEO SCHEINT [VORLÄUFIG] GELÖSCHT WORDEN ZU SEIN. Hier noch eine Klarstellung zu unserer vorangegangenen Kritik (siehe unten stehend):
1.) Wir mögen Shlomo Bubales Jüdisches Puppentheater für Jüdische Kinder!
2.) Wäre das Video online gestellt worden, mit dem Hinweis, dass es EINEN Aspekt des vielfältigen Judentums darstellt und dass es eigentlich ein Video von Juden für Jüdische Kinder ist, dann hätten wir nichts, oder deutlich weniger zu kritisieren gehabt.
3.) Unser Problem aktuell war die Art und Weise wie die Vielfalt Jüdischen Lebens hier für das breite Nicht-Jüdische Publikum, bzw. für Nicht-Jüdische Kinder dargestellt wurde. Inner-jüdisch können wir über uns lachen und einen Teil der in Deutschland lebenden Juden so zugespitzt darstellen. Nach Außen möchten weder wir - noch viele andere die wir kennen - so dargestellt werden. So sind wir nicht und vor allem möchten wir so nicht gesehen werden. Da ist es plötzlich nicht mehr lustig, sondern potentiell schädlich, wenn dies das Bild ist, was in den Köpfen von Kindern implantiert wird.
Zu guter Letzt: Wir gehen fest davon aus, dass der Verein das Video am Sonntag oder Montag in irgendeiner Form, ggf. mit mit einem einleitenden Kommentar wieder Online stellen wird. Und wir akzeptiere, dass es vielleicht besser gewesen wäre diesen Diskurs Offline / nicht-Öffentlich zu führen, wobei auch das ein Aspekt Jüdischen Lebens ist: die Vielfalt der unterschiedlichen Meinungen.

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Noch ein weiterer wenig hilfreicher Film über das Judentum...
Nachfolgend haben wir einige Reaktionen darauf gesammelt. Leider werden hier Stereotypen und Klischees als mutmaßlich repräsentativ für die "Vielfalt" des Judentums übermittelt, die so leider einfach mehr schaden, als dass sie helfen. Natürlich gibt es Menschen, die argumentieren werden, dass ein Puppentheater Dinge immer anders darstellt. Doch der entscheidende Punkt hier ist, dass etwas für teures Geld produziert und verbreitet wird, womit sich viele Juden einfach nicht identifizieren können und wie sie sich nach außen hin - schon gar nicht für Kinder - dargestellt sehen wollen. Und auch wenn nie jeder zufrieden sein wird, so muss man bei allem was man in dieser Art produziert, immer eine Zielgruppe vor Augen haben und wenn es, wie in diesem Fall (wahrscheinlich) Nicht-Jüdische Kinder sind, dann sollte man sich darüber im Klaren sein, was genau man will, dass in den Köpfen der Kinder hinterher über Juden hängen bleibt und dies sollte möglichst wenig fremdartig wirken. (Ein anderes Beispiel, bei dem dies etwas besser gelungen ist, ist von der Sendung mit der Maus - siehe https://www.wdrmaus.de/filme/sachgeschichten/mein_gebet_judentum.php5).
In diesem Fall erfreulicherweise, hat der Verein im Moment nur 9 Follower auf Vimeo; auf Instagram sind es 1.241 Abonnenten; auf Facebook haben sie 919 Abonnenten und auf Twitter haben sie 428 Follower. So ist die Wahrscheinlichkeit, dass die undefinierte Zielgruppe des Videos zumindest nicht die Massen erreichen wird hoch!
Unsere Kritik zum ersten Video dieser Art ist hier nachzulesen: HC - "Warum feiern wir im Jahr 2021 1700 Jahre jüdisches Leben?" - https://honestlyconcerned.info/links/warum-feiern-wir-im-jahr-2021-1700-jahre-juedisches-leben-vimeo/ 
Nachfolgend die bereits erwähnten Kommentare anderer zu dem aktuellen Video:
Simone H.: "Mir fehlen die Worte.
Nicht, weil ich das so gut finde....
Wer soll hier die Zielgruppe sein? Nicht-jüdische Kleinkinder?
Was müssen die für ein Bild von jüdischen Menschen bekommen? Das ist einfach nur peinlich. Aber vielleicht bin ich auch zu kritisch. Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren... Auf jeden Fall fährt die "Schalömchen Bahn" auch am Shabbat und das muss den Kindern dann auch erst mal erklären....
Gut gemeint, aber irgendwie dann doch daneben."
T.K.: " Ich schäme mich. So grotesk."
A.B.: "...Zum Fremdschämen... Ich kann es gut verstehen. Sehr stereotyp gezeichnete Charaktere, die leider nicht das Zeug haben Sympathieträger zu sein, sondern sich teilweise sogar (unfreiwillig) der Lächerlichkeit preisgegeben. Wie z.B. die jüdische Mutter, die sich mit riesigen Lippenstiftmund auf einem Lager zwischen abgelegten Kippas lasziv räkelt. Assoziationskette.....
Die Zielgruppe soll ja wahrscheinlich eine Jugendliche sein, Nichtjuden. Welche Bilder vom Judentum in der deutschen Gegenwart werden da in den Köpfen evoziert. Und diese Bilder werden uns durch das gesamte Jubiläums-Jahr begleiten.
Die künstlerische Umsetzung ist nicht inspirierend für mein Empfinden. Und ob sich gegenwärtige Juden in Deutschland so richtig dargestellt fühlen, müssen die so Dargestellten für sich entscheiden. Für mich, Nichtjüdin, entsteht durch solche Bilder ein Zerrbild und die eigentliche pädagogische Mission, der Information über das Leben der Juden in Deutschland heute, bleibt auf der Strecke der Straßenbahnlinie "Schalömchen"."
G.B.: "Exakt. Die stereotype Darstellung hier ist nahezu unfassbar. Also ich bin ehrlich, wäre das Judentum so wie in dem Film, ich fände das Judentum gewöhnungsbedürftig. G‘tt sei Dank ist das Judentum nicht so."