«Wenn es linear so weitergeht, dann ist es in zwanzig Jahren vorbei mit Israel» Richard C. Schneider hat Hamas-Chefs getroffen, Bilder vom Krieg verfolgen ihn. Im Gespräch mit Andreas Scheiner redet der langjährige Israel-Korrespondent der ARD über die «totale Sinnlosigkeit» in Nahost und die prekäre Zukunft des Hightech-Landes | NZZ International
Herr Schneider, wie weiter mit Israel?
Prophezeiungen im Nahen Osten mache ich lieber nicht.
Die Justizreform scheint bis Mitte Juli ausgesetzt zu sein, und dann?
Dann sind die Probleme sicher nicht gelöst. Angenommen, Netanyahu lenkt endgültig ein, die Justizreform würde gekippt, die Protestbewegung hätte gewonnen: Das würde nichts daran ändern, dass in etwa zwei Jahren rund 50 Prozent aller Erstklässler in Israel entweder Araber oder ultraorthodoxe Juden sind. Kinder, die zumeist eine von Haus aus schlechtere und für die moderne Welt nicht geeignete Erziehung haben. Natürlich ist das für die Entwicklung eines Landes, das ein Hightech-Land ist, verheerend. Und in etwa zwanzig Jahren ist jeder Vierte in Israel ultraorthodox. Wirtschaftlich dürfte es den Bach runtergehen.
Hinterlasse eine Antwort
Sie müssen... (sein)angemeldet sein um einen Kommentar zu schreiben.