„Die Formierung der neuen Achse Iran, Irak und Syrien“

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„Die Formierung der neuen Achse Iran, Irak und Syrien“

 

 

Der britische Premierminister Tony Blair hatte kürzlich Iran und Syrien aufgefordert die Gewalt in Irak zu stoppen. Zugleich warnte er vor Konsequenzen, wenn diese Länder die Friedensentwicklung behinderten.

Die iranische Regierung ist jedoch der Meinung, dass ein Frieden nur mit dem Abzug der Alliierten aus dem Irak möglich sei.

Quasi als Antwort auf Blairs Warnungen forderte der Iran vergeblich die Europäische Union auf Iran bei der beschlossenen Inbetriebnahme des Schwerwasserreaktors Arak zu helfen.

Nun hat der Iran den syrischen und irakischen Ministerpräsidenten eingeladen und hofft auf eine „Harmonisierung der Politik“ dieser neuen „Achse“, wie Kayhan es nannte. Kayhan gilt als das Sprachrohr des religiösen Führers des Iran, Ayatollah Ali Khamenei.

 

Kayhan schreibt, dass es bemerkenswert sei, dass „der syrische Außenminister Walid Moallem und der irakische Außenminiser Hoshyar Zebari sich in Bagdad getroffen haben. Einen solchen Besuch habe es seit 2002 nicht mehr gegeben. Zumal die Beziehungen beider Länder zueinander feindselig waren. Nun seien die Feinde Saddam Husseins an die Macht gekommen und offenbar befürworteten sie gute Beziehungen mit der syrischen Regierung. Der Autor dieses Artikels weist dann darauf hin, dass am kommenden Samstag auch Jalal Talebani, der kurdische Ministerpräsident des Irak, in den Iran reisen werde, um über die Sicherheitsprobleme des Irak mit dem iranischen Präsidenten Ahmadinejad zu sprechen. Zudem wird es bald Gespräche zwischen der syrischen, irakischen und iranischen Regierung geben.

Der anonyme Autor widerspricht der amerikanischen Position, dass der Iran nicht an einer Stabilität des Irak interessiert sei. Kayhan schreibt, dass es wichtig sei, dass „Tehran nun die politischen, wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Probleme des Irak und Syriens harmonisieren und vereinheitlichen muss.“ Ein solches Ziel müsse auch kurzfristig erreicht werden. Zunächst könnte es bilaterale Gespräche zwischen der iranischen und irakischen Führung und später zwischen der iranischen und syrischen Führung geben. Amerika habe selbstverständlich Angst vor den Gesprächen der drei Regierungen. Denn eine Einheit zwischen Syrien, Irak und Iran würde das „System der Entscheidungsfindung der Amerikaner in eine neue Krise stürzen.“ Bisher habe es „Amerika sich sehr einfach gemacht und alle Probleme des Irak mit ‚Terrorismus‘ abgestempelt. Eine strategische Einheit des Iran, Irak und Syriens wird Amerika vor ganz neue Probleme stellen.“

Kayhan schreibt, dass der Iran sich „nicht ohne Gegenleistung für die Stabilität des Irak“ einbringe. Die Amerikaner wollten das iranische und das irakische Atomprogramm getrennt voneinander betrachten und eine gemeinsame Strategie beider Länder verhindern. Amerika könne jedoch keinen Druck auf den Iran im Hinblick auf das Atomprogramm ausüben. Tatsächlich werde die Zusammenarbeit der drei Staaten die Stabilität des Irak garantieren.

[Kayhan, 22.11.2006, http://www.kayhannews.ir/850901/2.htm]


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