Israel eine „Katastrophe“ für die Christen in Nahost?

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Israel eine „Katastrophe“ für die Christen in Nahost?

HonestReporting Media BackSpin, 11. Mai 2009

Reporter Andrew Lee Butters behauptet, dass Israel für die Christen in Nahost eine Katastrophe darstelle. Im Nahost-Blog des TIME Magazine schreibt er:

Und während die Unterstützung für die moderne Wiedererweckung des antiken biblischen Volkes unter vielen Christen in Amerika und Europa tief verankert war geriet die Gründung Israels zur Katastrophe für die Christen in Nahost. Viele der palästinensischen Flüchtlinge, die 1948 aus ihren Häusern geflohen waren oder zur Flucht gezwungen – ohne die Erlaubnis, zurückkehren zu können – waren Christen. Die Flut palästinensischer Flüchtlinge in den Libanon führte dazu, dass es dort zwischen Christen und Muslimen zum Bürgerkrieg kam. Und die andauernde Besetzung der West Bank erstickt das Leben jener christlichen Gemeinden, die dort ausgeharrt haben. Ein vor einer Woche veröffentlichter UN-Bericht besagt, dass die palästinensische Stadt Bethlehem in der Westbank, Geburtsstätte Jesu und einer der Hauptorte der Papstvisite, nun fast vollständig von Israel kontrolliert wird.

Und in einem weiteren Artikel bringt er einen zusätzlichen Aspekt ins Spiel, der nochmals aufhorchen lässt:

Diese Kultur der Toleranz ist heute wegen des zunehmenden religiösen Extremismus bedroht. Doch Clash-of-Civilizations-Experten und westliche Führungspersonen wie der Papst übersehen oft, wie der Westen mithalf, solche Intoleranz zu entfachen, besonders durch seine einseitige Unterstützung Israels.

Folgendes ist zu beachten:

* Die größte Katastrophe für die Christen in Nahost ist nicht die Staatsgründung Israels, sondern die Unterdrückung der christlichen Minoritäten in streng religiösen Staaten  wie Iran und Saudi-Arabien und teilweise säkularen Staaten wie dem Irak unter Saddam Hussein.

* Die Flucht der Araber 1948 aus Israel hat nichts mit dem Christentum zu tun. Viele Menschen, die wirklich flohen, fürchteten, zwischen die Fronten zu geraten, während die Mehrzahl wiederum den Versprechen der arabischen Führer glaubte, dass ihre Dislokation nur vorübergehender Natur sei. Es war genauso wenig eine „Flucht der Christen“ wie eine „Flucht der Muslime“ (auch wenn die Mehrheit der Flüchtlinge Muslime war) oder eine „Flucht der Rechtshänder“ (auch wenn die Mehrheit der Flüchtlinge Rechtshänder war).

*Die Christen genießen in Israel mehr Freiheit für die Ausübung ihrer Gottesdienste als in der PA oder in irgendeinem anderen Staat in Nahost.

* Das Einzige, was das Leben in den christlichen Gemeinden in der West Bank und Gaza „erstickt“, ist der islamische Fundamentalismus, der sich der palästinensische Sache bemächtigt hat, sowie die korrupte Gleichgültigkeit der Fatah.

* Was die „einseitige Unterstützung Israels“ durch den Westen betrifft – Sie können sicher sein, dass an dem Tag, nachdem Israel einem endgültigen Friedensschluss zugestimmt hat, der Butters Beifall findet, der islamische Extremismus und die sektiererische Gewalt der Araber in der Region fortbestehen werden.

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