ULRICH W. SAHM – Sogar die „gemäßigte Fatah-Partei“ schießt Raketen

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Sahm12Jerusalem, 9. Juli 2014  – Kämpfer der Fatah-Partei unter der Führung des palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas beteiligen sich an dem Raketenbeschuss auf Israel. Wie der palästinensische Journalist Khaled Abu Toameh beim Gatestone Institut mit zahlreichen Quellenangaben aus palästinensischen Medien berichtet, gebe es im Gazastreifen immer noch einige Hundert Kämpfer im Sold der Autonomiebehörde. Einige zählten zu den offiziellen Sicherheitskräften, bis die Hamas-Organisation sie nach ihrem Putsch 2007 entmachtet und nach Hause geschickt habe.

Nachdem Israel die Luftangriffe verstärkt hatte, rief der Sprecher der Fatah-Partei in Ramallah, Fayez Abu Aitah, diese Kämpfer auf, sich an der Verteidigung des Gazastreifens gegen die „israelische Aggression“ zu beteiligen.

Die Fatah-Kämpfergruppen Jaish al-Karamah [Armee der Würde], Jaish al-Asifah [Armee des Sturm] und die „Brigaden des Märtyrers Abdel Qader Husseini – Der bewaffnete Arm der Fatah“ folgten dem Ruf. Einige Fatah Kämpfer seien nur knapp einem israelischen Luftangriff entkommen. Zwei Gruppen hätten nach eigenen Angaben 37 Raketen auf „israelische Siedlungen“ abgeschossen, womit die Städte Sderot und Aschdod gemeint waren.

Hamaschef Ismail Haniye im Gazastreifen habe alle Gruppen zu einem Schulterschluss aufgerufen, um den israelischen Feind zu bekämpfen.

Abu Toameh erklärte in seinem Artikel, dass Präsident Abbas lediglich die israelischen Luftangriffe auf den Gazastreifen verurteilt habe, ausdrücklich aber nicht den Raketenbeschuss, weil sich seine eigenen Kämpfer daran beteiligen. Zudem versuche Abbas, seine Äußerungen während der Entführung der drei Israelis wieder gut zu machen. Abbas hatte Mitgefühl mit Israel geäußert und war deshalb in heftige Kritik unter den Palästinensern geraten. Der palästinensische Präsident habe die Hamas auch nicht kritisieren können, wegen der „Versöhnung“ und der Errichtung der „Gemeinschaftsregierung“ unter Beteiligung der Hamas. Die Aktivitäten seiner Fatahkämpfer habe er verschwiegen, weil ihm das Ärger mit den Geberländern, darunter Deutschland, die EU und die USA, eingebracht hätte. Denn die unterstützen weiterhin mit Millionenbeträgen die Autonomiebehörde. Gemäß der Definition der EU und USA gilt die Hamas jedoch weiterhin als Terrororganisation. Abbas will weder Europäern noch Amerikanern eingestehen, dass die mit ihrem Geld jetzt auch den Krieg der Hamas mitfinanzieren.

Geld ist gerade jetzt ein heikles Thema. Denn Abbas hat erneut allein Gehälter für die Fatah-Bediensteten im Gazastreifen überwiesen, während die 40.000 Beamten und Kämpfer der Hamas leer ausgehen und seit April kein Geld mehr gesehen haben. Einer der Gründe für die Angriffe der Hamas auf Israel ist angeblich der Versuch, Mitgefühl zu erzeugen, um wieder Geld von arabischen Staaten zu erhalten, mit denen sich Hamas überworfen hat.

 

 

 

 


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