Frankfurt: »Aviv«-Prozess geht weiter – Anwälte der Angeklagten können sich mit Antrag auf Verfahrenseinstellung nicht durchsetzen | Jüdische Allgemeine

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er von den Anwälten der ehemaligen Geschäftsführer der Frankfurter Firma »Aviv« eingereichte Antrag auf Einstellung des Verfahrens ist am Donnerstag vom Vorsitzenden Richter des Landgerichts Frankfurt, Jörn Immerschmitt, abgewiesen worden.

Kaschrut-Experte Anlass für den Antrag war, dass beim Prozesstag am 29. Oktober Rabbiner Tuvia Hod-Hochwald aus Bad Kissingen ausgesagt hatte, dass durch den Verkauf von unkoscherem Fleisch nicht automatisch alle von »Aviv« verkauften Wurst- und Fleischwaren als unkoscher zu betrachten seien….


59 Kommentare
  • Samuel Sammy Ahren

    Sacha Stawski – erkläre mir bitte, was Rabbiner Hod mit dieser Sache zu tun … und warum bzw. wie er die Betrüger und vor was gerettet hat !? Ich bin ja selber durch Aviv Geschädigter – aber dass Rabbiner Hod dazu Gunsten der Betrüger mit mischen soll – das ist mir nicht völlig abwegig sondern wäre ggf. vollkommen unerklärlich …

  • Robert Dupuis

    Beim Prozesstag am 29. Oktober hatte Rabbiner Tuvia Hod-Hochwald aus Bad Kissingen ausgesagt, dass durch den Verkauf von unkoscherem Fleisch nicht automatisch alle von »Aviv« verkauften Wurst- und Fleischwaren als unkoscher zu betrachten seien. Auf die Frage des Vorsitzenden Richters Jörn Immerschmitt, ob man in ein- und derselben Küche koschere und nichtkoschere Lebensmittel verwenden dürfe, antwortete er: »Ich würde das nicht erlauben.« Gleichzeitig verneinte Hod-Hochwald, dass ein gesamter koscherer Küchen- oder Metzgereibetrieb in dem Moment, in dem herkömmliche Grundstoffe dort verarbeitet würden, rituell verunreinigt sei und damit ebenso auch alle anderen Lebensmittel, die sich dort befänden. Solange sich die Stoffe nicht vermengten, solange keine Säfte zusammenflössen, »bleibt koscher, was koscher war«, so der Kaschrutexperte der ORD.
    Damit widersprach Hod-Hochwald den Ausführungen der Staatsanwaltschaft, die in ihrer Anklageschrift argumentiert hatte, dass mit der Verwendung konventionellen Fleisches in der koscheren Metzgerei von »Aviv« alle Waren »kontaminiert« wären und ihre Qualität als koschere Produkte eingebüßt hätten, sodass sie für die Kunden grundsätzlich wertlos geworden seien. Was für eine Farce ist das denn, Wenn treferes Fleisch in den Theken und Kühlräumen lagerte, kam dies doch auch in Berührung mit dem kosheren Fleisch. Wen will der Rabbi als Chef der Kaschrut-Abteilung in der ORD, der für die Aufsicht des Ladens auch zuständig war, da schützen – eventuell sich selbst und den ORD?

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