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Jerusalem, 11. Oktober 2008 – Während alle Online-Dienste der israelischen Zeitungen sich darauf beschränken, lediglich Agenturberichte von ap und reuters wiederzugeben, hat das Massenblatt Jedijot Achronot einen eigenen Hintergrundbericht auf Hebräisch zu Jörg Haider mit dem Titel „Der geistige Enkel Hitlers. Wer war Jörg Haider“ veröffentlicht.
„Er wurde als Kind von Nazi-Parteimitgliedern geboren, stieg in der österreichischen Politik hoch und berührte fast den Posten des Kanzlers. Die Juden hatten Angst vor ihm und die Welt distanzierte sich von seinen Äußerungen“, heißt es in dem Bericht. Vor acht Jahren habe Haider der israelischen Zeitung im Interview gesagt: „Meine Eltern waren Nazi-Parteimitglieder und wurden dafür bestraft. In jeder österreichischen Partei gibt es ehemalige Nazi-Parteimitglieder. Ich gehöre der Nachkriegsgeneration an, frei von der Schuldlast.“ Mit 16 habe er den ersten Preis für eine gehaltene Rede erhalten: „Österreich bleibt deutsch“.
In dem Artikel wird Haiders Karriere beschrieben. „Früher genoss der den Ruf, „geistiger Enkel Hitlers“ zu sein.“ Als Kärtner Hauptmann habe er sich sogar mit Papst Johannes Paul II im Jahr 2000 getroffen, heißt es weiter.
Im Jahr 2001 habe der Präsident der israelitischen Gemeinde, Ariel Muzicant, „den Extremistenführer“ wegen einer antisemitischen Äußerung verklagt. Haider soll gesagt haben, dass Musicant mit Vornamen wie ein populäres Waschmittel heiße. Er, Haider, verstehe nicht, wieso jemand mit einem solchen Namen soviel Dreck an den Händen haben könne.
Im Jahr 2004 habe Haider Widerspruch gegen die Errichtung eines großen Denkmals beim Wiener Hauptbahnhof zum Gedenken an die von dort in den Tod deportierten Juden erhoben. 

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