NYT räumt mit PaliLeaks-Version auf

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NYT räumt mit PaliLeaks-Version auf

HonestReporting Media BackSpin, 12. Februar

Während wir alle von Ägypten abgelenkt wurden, veröffentlichte das NY Times-Magazin einen ausführlicheren Blick auf die Friedensgespräche zwischen Abbas und Olmert.

Vor der Veröffentlichung Palästina-Dokumente hatte der israelische Journalist Bernard Avishai die beiden wichtigsten Player, Mahmoud Abbas und Ehud Olmert, unabhängig voneinander interviewt. Beide bestätigten, dass sie ziemlich nah vor einem Friedensabkommen standen.

Die Probleme schienen unlösbar zu sein und erwiesenermaßen einer kreativen Herangehensweise im Weg zu stehen: Entmilitarisierung des palästinensischen Staates, Status von Jerusalem und Rückkehrrecht der palästinensischen Flüchtlinge. Doch selbst bezüglich der Grenzfragen konnten sich Olmert und Abbas in grundlegenden Fragen einigen: in dem Wunsch, möglichst wenige Existenzen zu beeinträchtigen und den räumlichen Zusammenhalt der palästinensischen Städte (und somit ihre ökonomischen Möglichkeiten) zu maximieren. „Wir haben während unserer monatelangen Verhandlungen keine Minute verschwendet“, so Abbas.

Zweifellos wird es auf beiden Seiten eine Menge Gesprächsstoff darüber geben, ob die von Avishai beschriebenen Beinahe-Vereinbarungen visionär waren, waghalsig oder irgendetwas etwas dazwischen. Lesen Sie die Geschichte und urteilen Sie selbst.

Aber es gibt ein weiteren Aspekt: die Darstellungen Olmerts und Abbas‘ räumen mit der PaliLeak-These, auf,  Israel sei kein seriöser Partner für Friedensgespräche gewesen:

Beide sagten mir, dass bei neuen Gewaltausbrüchen in Palästina, was sehr wahrscheinlich scheint, Historiker mit einem gewissen Pathos sich daran erinnern werden, wie knapp und sogar belanglos in einigen zentralen Bereichen die Unterschiede gewesen seien. „Wir waren sehr nahe beieinander“, hat Olmert mir gesagt, „mehr als jemals zuvor, zu einer Einigung über grundsätzliche Fragen zukommen, die zur Beendigung des Konflikts zwischen uns und den Palästinensern geführt hätten.“ Abbas sagte, dass die Gespräche mehr „kreative Ideen“ produziert haben als alle anderen in der Vergangenheit. Er bemühte sich, mir zu versichern, das er bezüglich Israels Sicherheitsinteressen sehr flexibel gewesen sei. Olmert stimmte im Rückblick zu, als er sagte, dass Abbas „niemals Nein gesagt“ hatte.

Olmert bestand darauf, dass er Abbas bei jeder größeren Forderung, die die Palästinenser seit Jahrzehnten erhoben haben, Zugeständnisse gemacht hatte: einer Grenzziehung, die sich exakt an 1967 hält, eine palästinensischen Hauptstadt in Jerusalem und „Anerkennung der Flüchtlingsfrage.*

Lesen Sie den vollständigen Beitrag [In Englisch].

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*Was ja wohl nichts anderes bedeutet, als dass Olmert in beinahe allen Punkten geschenke ohne Rückversicherung gemacht hätte. Genutzt hätte es nur Abbas. Und das war sicher nicht Sinn und Zweck der Übung…[bd].

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