Gibt Israel Assad wirklich den Vorzug?
HonestReporting Media BackSpin, 30. März 2011
Das Problem: Du bist israelisches Regierungsmitglied und sollst den syrischen Aufstand bewerten. Baschar al-Assad, der Teufel von nebenan, befindet sich in sehr großen Schwierigkeiten.
Und wenn Syrien brennt, wollen Reporter von Associated Press oder Washington Post deine Meinung dazu hören.
Klar trauerst du nicht darüber, wenn Assad sich windet. Du könntest sogar Salz in die Wunde streuen – schließlich bist du für die einzige stabile Demokratie in Nahost tätig. Du könntest auch mit Fug und Recht ein wenig stolz auf dein Land sein. Aber du weißt auch, dass eine Wahrnehmung israelischer Unterstützung für die Demonstranten den Volksaufstand nur diskreditieren kann.
Andererseits weißt du nicht, welche Regierung nach Assad kommen könnte – wer kann das schon vorhersagen? Wenn du nicht aufpasst, wirst du als Unterstützer von Assad (igitt) wahrgenommen. Die anfängliche Unterstützung Mubaraks vor zwei Monaten brachte Israel auf die falsche Seite der Geschichte; doch sprang glücklicherweise Sharansky in die Bresche, als er sagte, dass Opposition gegen die Muslimbruderschaft nicht antidemokratisch ist.
Die Lösung: Sag’ nicht mehr als notwendig, weil du auf der politischen Entscheidungsscala des Totempfahles entweder zu weit unten oder zu weit oben eingetragen bist, um Wellen zu schlagen. Dann beiß’ dir auf die Zähne, wenn du diese unvermeidlichen Schlagzeilen liest:
Ich stimme mit Michael Tottens Meinung zu einem eventuellen Regimewechsel zu, trotz der Tatsache, dass Assad der Teufel ist, an den wir uns gewöhnt haben:
Selbst wenn im Fall eines Worst-Case Szenario Damaskus unter einem neuen Management weiterhin Hamas und Hisbollah und die Allianz mit der islamischen Republik Iran aufrechterhält, weiterhin das syrische Volk unterdrückt und den „Widerstand” gegen Israel als Staatsräson hochhält, könnte die Situation nicht viel schlimmer kommen als sie ohnehin schon ist. Hoffen wir also, dass das syrische Volk ihn endlich loswird.
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