Weitere Ehrung für Silwan-Fototrickserei

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Weitere Ehrung für Silwan-Fototrickserei

HonestReporting Media BackSpin, 16. Dezember 2011

AFP-Fotograf Ilia Yefimovich hört sich ziemlich verteidigend an wegen seines 2010 gemachten Fotos über einen palästinensischen Jungen, der in Silwan von einem Auto erfasst worden war.


Kürzlich wurde sein Foto bei einer Ausstellung in Tel Aviv als beste Aufnahme ausgezeichnet. Yefimovich sprach darüber mit Haaretz:

Yefimovich bestreitet diese Behauptungen vehement. „Wer inszenierte das Foto? Es kann pro Verteidigung des Fahrers interpretiert werden. Wer inszenierte es? Die Kinder, die sich in an diesem Tag so fühlten, als wären sie überfahren worden?“

Yefimovich sagte Haaretz gegenüber, dass er mit anderen Fotografen vor Ort ankam, weil die Spannungen in Silwan zugenommen hatten, nachdem ein Einheimischer von einem Wachmann erschossen worden war.

„Auf dem Weg dorthin wurde auch ich mit Steinen beworfen“, erinnert sich Yefimovich:  „Kleine Kinder werfen Steine ​​in Silwan, das hat sich hauptsächlich dort abgespielt.“

Das Bild war Ergebnis einer unausgesprochenen – aber wohlverstandenen – Eigendynamik, nämlich, dass die bloße Anwesenheit von Fotografen das Verhalten der Steinewerfer beeinflusst. Der italienische Fotograf Ruben Salvadori war davon dermaßen angewidert, dass er das mit Fotos unterlegte, die seine Kollegen bei der“Arbeit“ zeigen.


Photojournalismus hinter den Kulissen [italienisch-englische Untertitel]
von Ruben Salvadori on Vimeo.

In einem Exklusivinterview mit HonestReporting wurde Salvadori noch deutlicher:

Ich war schockiert durch die Tatsache, wie sicher sich viele Fotografen waren, dass, wenn sie uns vor Ort im Rudel auftauchen sahen – mit Helmen, Gasmasken und durchschnittlich zwei großen Kameras pro Person ausgestattet, dies keinerlei Auswirkungen auf die beteiligten Konfliktparteien haben würde….

„Wenn du behauptest, dass wir die Ereignisse beeinflussen, so musst du das in deiner Fotografie zeigen“ war einer der Kommentare, an die ich mich am besten erinnere. „Zeige, wie die Fotografen einen Jungen zum Posing vor der Kamera auffordern.“ Das war völlig falsch argumentiert, da die Beeinflussung eines Ereignisses nicht zwangsläufig voraussetzt, dass man aktiv manipuliert.

Eine weitere Auszeichnung mehr für Yefimovich und das Genre Hinterhaltsjournalismus in Silwan.


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