Sonstiges, inkl. Leserbriefen / Zuschriften

Milliardäre der Welt

Jerusalem, 15. Februar 2011 – Das von ex-Präsident Hosni Mubarak beiseite geschaffte Vermögen wird auf 40 bis 70 Milliarden Euro geschätzt. Genaue Summen kennt niemand und die Europäer beeilen sich jetzt, die Konten von Mubarak und seiner Familie zu sperren. Mubarak hat also in den 30 Jahren seiner Präsidentschaft etwa so viel Geld beiseite geschafft, wie die Amerikaner seit dem Friedensvertrag mit Israel in Form von Wirtschafts- und Militärhilfe nach Ägypten gepumpt haben. Erstaunlich ist, wie schnell plötzlich alle Welt über Mubaraks Reichtum informiert ist, aber offenbar selbst die Amerikaner nichts von der persönlichen Bereicherung des Präsidenten wussten. Die Entrüstung der  Europäer klingt zynisch und unglaubwürdig, wenn jetzt die Schweizer Banken und die britische Regierung innerhalb von Tagen wissen, wo Mubarak investiert hat.

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„Lange Kerls“ für Israels Soldatenkönig

Jerusalem, 15. Februar 2011 – Für die israelische Armee bringt die Ernennung von Benny Gantz eine neue Herausforderung. Der 1,94 Meter große Mann überragt alle anderen. Der ein-Kopf-kleinere „Zwerg“ Ehud Barak (Verteidigungsminister) stellte beim Anbringen der Rangabzeichen fest: „Du bist aber groß. Wir werden uns daran gewöhnen müssen, zu Dir hinaufzuschauen.“ Das Publikum lachte.

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Atommacht Pakistan der nächste Dominostein?

Jerusalem, 14. Februar 2011 – Nach dem erfolgreichen Umsturz in Tunesien und Ägypten geht es weiter im Jemen und im Iran. Kaum beachtet werden Demonstrationen in Jordanien und Bahrein. In Algerien knüppelt die Polizei und verschießt Tränengas. Zuvor stand Libanon vor einem Bürgerkrieg.

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In Nahost wird es ungemütlich

Jerusalem, 14. Februar 2011 – Im Nahen Osten bricht ein neues militärisches Zeitalter aus. Symbolisch steht dafür der Wechsel an der Spitze der israelischen Armee. Benny Gantz, 52 Jahre alter Sohn von Holocaustüberlebenden, hat das Amt des Generalstabschefs von Gabi Aschkenasi übernommen. An dem Festakt in einem weißen Zelt vor dem Verteidigungsministerium in Tel Aviv am Montag morgen nahmen sogar der amerikanische Oberbefehlshaber Admiral Michael G. Mullen und der amerikanische Botschafter teil.

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Portrait: Israels neuer Oberbefehlshaber

Jerusalem, 14. Februar 2011 – Der neue Chef des Generalstabschefs, Benjamin „Benny“ Gantz ist 1959 in Kfar Achim geboren. Der Vater von vier Kindern betonte bei seiner Einführungszeremonie, Sohn von Holocaustüberlebenden zu sein.

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Auf alten Wegen gehn

Jerusalem, 13. Februar 2011 – Die Zeiten, in denen sich Touristen im Gewirr der Basargassen in der historischen Altstadt Jerusalem verirrten, sind vorbei. Jetzt werden im Internet zehn „geführte Touren“ durch Jerusalem angeboten. Jeder kann sie mitsamt Tondateien und Video auf seinen Computer runterladen, sich den dazugehörigen Ausschnitt aus dem Stadtplan sowie die mündlichen Erklärungen ausdrucken. Fast 100.000 Euro haben sich die Stadtverwaltung Jerusalems und die Gesellschaft für die Entwicklung der Stadt das Projekt kosten lassen. Beteiligt sind namhafte Forschungsinstitute und sogar das Ministerpräsidentenamt.

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Wie Israel zu Ägypten schweigt

Jerusalem, 11. Februar 2011 – Das offizielle Israel hüllt sich zu den Entwicklungen im Nachbarland Ägypten in schweigen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wünscht lediglich, dass Ägypten weiterhin am Friedensvertrag mit Israel festhalten möge. 30 Jahre lang hielt dieser kalte Frieden mit minimalen Handelsbeziehungen und keinerlei kulturellen Kontakten, zumal die ägyptischen Berufsvereinigungen ihre Mitglieder verpflichten, jegliche „Normalisierung“ mit Israel zu unterlassen. Das traf auch die große christliche Minderheit in Ägypten, die Kopten. Nur ganz selten trifft man in Jerusalems Grabeskirche koptische Pilger. Für die koptische Kirche in Jerusalem mit eigenen Klöstern und heiligen Stätten wie dem Hintereingang zum Grab Jesu hat das schlimme wirtschaftliche Folgen. Denn die Kirchen im Heiligen Land überleben durch Einnahmen von Pilgern, die ihre Hospize füllen und Andenken erwerben.

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Arabische Aufstände

Jerusalem, 9. Februar 2011 – Der Ruf nach Freiheit und Demokratie, wie er plötzlich in Tunesien und dann millionenfach noch lauter auf dem Tahrir-Platz in Kairo zu hören war, ist gewiss aufrichtig und echt. Der Hass der Massen richtete sich nicht nur gegen Ben Ali und Mubarak, sondern gegen das ganze System mit einem Diktator an der Spitze.

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Kommentar: Warum Israel nicht in die NATO sollte

JERUSALEM – Ron Lauder, Präsident des jüdischen Weltkongresses, hat in der „Welt“ vorgeschlagen, dass Israel Mitglied des westlichen Militärbündnisses der NATO werden sollte. Lauder liefert als Begründung die Verteidigung westlicher Werte wie Demokratie und Freiheit. Gleichzeitig will er die westlichen Staaten verpflichten, neben Lippenbekenntnissen aktiv den Bestand und die Sicherheit des bedrohten Staates zu garantieren. Doch neben den gemeinsamen Werten und der Existenz Israels gibt es ebenso viele gute Gründe, Israel nicht in die NATO aufzunehmen.

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