Sonstiges, inkl. Leserbriefen / Zuschriften

Jemens Juden: Rettet uns

Jerusalem, 4. Februar 2011 – Eine der ältesten jüdischen Gemeinden der Welt könnte noch an diesem Wochenende endgültig aufgelöst werden. Die rund 300 verbliebenen Juden des Jemen haben die USA und jüdische Organisationen gebeten, sie zu retten. Am Wochenende soll ein Flugzeug eine erste Gruppe nach Europa ausfliegen und von dort weiter in die USA. Auch Israel ist an der Rettungsaktion beteiligt, wie die Zeitung Jedijot Achronot berichtet. Die Juden im Jemen waren in den letzten Jahren immer wieder Opfer von Anschlägen der El Kaeda geworden. Auf amerikanischen Druck hin wurden die letzten jüdischen Familien in geschlossene Gelände in Raida und Sanaa gebracht, wo sie von der Leibgarde des Präsidenten Ali Abdullah Salah bewacht wurden. Dennoch ist aus dem Gelände von Raida am vergangenen Samstag ein 8 Jahre alter jüdischer Junge entführt worden, mutmaßlich die Rache für das Todesurteil gegen einen Jemeniten, der einen Juden ermordet hatte. Auf die jüdische Gemeinde solle so Druck ausgeübt werden, sich für eine Begnadigung des Mörders einzusetzen.

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Palästinenser und die Unruhen

Jerusalem, 3. Februar 2011 – Die Revolten in mehreren arabischen Ländern haben bisher nur geringfügig auf die palästinensischen Gebiete im Westjordanland und im Gazastreifen abgefärbt.
In Ramallah hatte die Polizei der Autonomiebehörde eine Demonstration vor der ägyptischen Botschaft mit Gewalt aufgelöst und mehrere Personen verhaftet. Am Donnerstag wurde im Stadtzentrum eine Solidaritätsdemonstration „für das ägyptische Volk“ schnell aufgelöst. Nur etwa 30 Personen seien gekommen. Die Nachrichtenagentur Maan berichtet, dass zur Demonstration über Facebook aufgerufen worden sei. Zuvor hätten Fatah-Aktivisten Ramallah für Mubarak demonstriert und den Oppositionsführer Mohammed El Baradei einen „CIA-Agenten“ geschimpft.

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Peinliche Absetzung

Jerusalem, 1. Februar 2011 – Israels Ministerpräsident, der Verteidigungsminister und der Generalstabschef haben sich mit ihrer Ernennung eines neuen Generalstabschefs in eine höchstnotpeinliche Situation begeben.

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Israel schweigt besorgt zu Ägypten

Jerusalem, 31. Januar 2011 – Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat seinen Ministern und Sprechern einen Maulkorb verhängt. Das offizielle Israel will sich zu den dramatischen Vorgängen in seiner Nachbarschaft nicht äußern. Gleichwohl ist die Sorge groß vor der ungewissen Zukunft. Stündlich berichtet Botschafter Jitzhak Levanon aus Kairo, um die Verantwortlichen in Jerusalem auf dem Laufenden zu halten.

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Kommentar: eine ungeheuerliche EU-Einmischung

Jerusalem, 21. Januar 2011 – Catherine Ashton, Hohe Repräsentantin der Europäischen Union, Hohe Repräsentantin der EU für Außenpolitische und Sicherheitsangelegenheiten sowie Vizepräsidentin der EU Kommission hat sich mit einer Erklärung am Freitag in ungeheuerlicher Weise in innere israelische Angelegenheiten eingemischt, wie es kein EU-Land akzeptieren würde.
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Hintergrund: Das Ende der Sozialisten Israels

Jerusalem, 17. Januar 2011 – Die Spaltung der Arbeitspartei, der Rücktritt von drei Ministern des linken Flügels der israelischen Sozialisten, Ehud Baraks Beschluß der eigenen Partei den Rücken zu kehren und die ideologischen Nöte sollten nicht überraschen. Seit Monaten rumort es in der einstmals größten aber bei den letzten Wahlen auf nur noch  13 Sitze geschrumpfte Partei im Parlament von 120 Sitzen. Manchen Mitgliedern  der Arbeitspartei waren die ausgiebigen Debatten in den Medien geradezu peinlich. „Wieso interessieren Sie sich so sehr für eine der kleinsten Parteien Israels“, klagte ein sozialistischer Abgeordneter im Fernsehen, den Untergang der Arbeitspartei offen eingestehend.

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Pressekonferenz mit dem bedeutendsten Politiker der Welt – Über die Qualen der Berichterstattung über ein Ereignis von Weltrang.

Jerusalem, 11. Januar 2011 – Jedes Jahr einmal, kurz nach Neujahr, stellt sich der bedeutendste Ministerpräsident der Welt der internationalen Presse. Entsprechend dem Aufwand, den dafür einer der kleinsten Staaten der Welt betreibt, dürfte der bleibende Eindruck auf das gute Dutzend Fernsehteams, auf drei Dutzend Fotografen und zwei Hundertschaften Journalisten der weltweit einflussreichsten Medienanstalten von BBC über ARD bis hin zum japanischen Fernsehen enorm steigen.

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Gad Granach gestorben

Jerusalem, 7. Januar 2011 – Wenige Wochen vor seinem 96. Geburtstag ist Gad Granach in Jerusalem gestorben. Am 29. März 1915 war Granach als Gerhard Granach in Rheinsberg geboren worden. Sein Vater Alexander Granach gehörte zu den bedeutendsten Theaterschauspielern der Weimarer Republik. 1936 wanderte Gad Granach ins damalige Palästina aus. Zeitlebens war Granach ein wegen seines Charmes und beißenden Humors höchst beliebter Zeitzeuge. Einer, der in jungen Jahren das Berliner Theater und seine Heroen und Heroinnen erlebt und teilweise kennengelernt hatte. Elisabeth Bergner, Heinrich George, Emil Jannings, Veit Harlan, Ernst Busch… „Wie sein Vater ist auch Gad ein wunderbarer Schauspieler, nur dass er in seinem Wohnzimmer statt auf einer Bühne auftritt,“ schrieb Henryk M. Broder zu Granachs 90. Geburtstag. Granach war stets auch ein ironischer wie kämpferischer Fürsprecher des jüdischen Staates.

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Der Zoo des Mossad

Jerusalem, 4. Januar 2011 – Im Nahen Osten gibt es fast nichts, wozu der Mossad unfähig wäre. Entzückt entdeckten die Saudi einen gefiederten israelischen Spion. Ein beringter Aasgeier mit israelischer Absenderadresse wurde gefangen und eindeutig als Kundschafter ausgemacht. Noch ist unbekannt, ob der Geier mit dem Kennzeichen „R65″ von der Tel Aviver Universität beim Verhör eingestanden hat, welchen Auftrag er hatte. Für die Saudis ist jedoch klar, dass der Mossad sein Arbeitgeber ist.

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