Sonstiges, inkl. Leserbriefen / Zuschriften

Soldaten identifiziert

Jerusalem, 16. Juli 2008 – Nachdem sich die „einwandfreie Identifizierung“ der beiden von der Hisbollah an Israel in schwarzen Särgen übergebenen Soldaten wegen ihres „schlechten Zustands“ um Stunden verzögert hatte, konnte am späteren Nachmittag die zweite Phase des Gefangenenaustausches eingeleitet werden. Schon in den Mittagsstunden fuhren extra aus Jordanien nach Israel gebrachte Lastwagen des Roten Kreuzes 199 Holzsärge mit Leichen von Hisbollahkämpfern und Palästinensern nach Ras el Nakura, dem libanesischen Grenzort. Die Toten hatten auf einem umzäunten „Terroristenfriedhof“ nahe dem See Genezareth gelegen und waren vor einigen Tagen ausgegraben worden. Unter den palästinensischen Toten, die nach Libanon gebracht wurden, befanden sich auch die sterblichen Überreste einer weiteren Symbolfigur des palästinensischen Terrors: Dalal Mughrabi.

weiterlesen

Filmkritik: Das „Herz von Jenin“

Jerusalem, 12. Juli 2008 – Der neueste Film des vielfach preisgekrönten Tübinger Filmemachers Marcus Attila Vetter, „Herz von Jenin“, ist ein herzerweichender Dokufilm. Im November 2005 hatten israelische Soldaten den Befehl, auf jeden bewaffneten Palästinenser in Jenin im Westjordanland zu schießen.

weiterlesen

Der Messias kam Jesus zuvor

Jerusalem, 10. Juli 2008 – Eine Tinten-Inschrift von 87 Zeilen auf einem Kalkstein löst in der Welt der Theologen und Bibelforscher einen Sturm aus. Im Jahr 4 vor Christi Geburt, nach dem Tod des Königs Herodes habe sich ein Mann namens Simon zum König und Messias ausgerufen. Die Römer schlugen den Aufstand blutig nieder und töteten Simon. Doch dessen Anhänger behaupteten, er sei nach drei Tagen wieder auferstanden. Auf der jetzt plötzlich „entdeckten“  Schrifttafel mit einer „Gabriel-Offenbarung“ entzifferte Professor Israel Knohl, ein Bibel- und Talmudforscher an der Hebräischen Universität in Jerusalem, ein bislang „unlesbares“ Wort als Verkündung des Erzengels Gabriel an Efraim, dem Sohn des Josef: „In drei Tagen lebe. Ich, Gabriel, befehle es Dir, Fürst der Fürsten.“

weiterlesen

Der Vater Terrorist, der Sohn ein Siedler

Jerusalem, 4. Juli 2008 – Hussam Davajat, der mit einem Radheber am Mittwoch bei einer Amokfahrt durch die Hauptstraße drei Menschen getötet hat, darunter eine 54 Jahre alte Frau aus Österreich, ehe er erschossen wurde, hat einen sieben Jahre alten jüdischen Sohn, der in einer Siedlung nahe Jerusalem lebt. Die Mutter, eine ehemalige Freundin des palästinensischen Terroristen, sagte der Zeitung Jedijot Achronot: „Ich habe meinem Sohn A. noch nicht erzählt, dass er vorgestern im Fernsehen den Tod seines Vaters gesehen hatte.“ Die ehemalige Freundin, eine jüdische Israeli, sagte weiter: „Ich habe Angst zu erzählen, dass ich ihn bis heute liebe.“

weiterlesen

Israels ethische Bauchschmerzen

Jerusalem, 1. Juli 2008 – Kein anderes Thema erregt die Israelis so sehr wie das Schicksal verschollener Soldaten. Um sie frei zu bekommen ist der Staat Israel bereit, sogar gegen die ureigenen Interessen zu verstoßen.
Dieser Tage ist unter Vermittlung des BND-Vize Gerhard Konrad ein Gefangenenaustausch zwischen der Hisbollah und Israel perfekt gemacht worden. Es geht da nicht nur um die beiden 2006 in den Libanon verschleppten Soldaten Ehud Goldwasser und Eldad Regev, sondern auch um den 1986 über Libanon lebendig abgesprungenen und später spurlos, vermutlich in Richtung Teheran, verschwunden Phantom-Navigator Ron Arad. Mit ägyptischer Vermittlung laufen indirekte Verhandlung über den von der Hamas in den Gazastreifen entführten Soldaten Gilad Schalit. Der hat erst kürzlich einen Brief an seine Eltern schreiben dürfen.

weiterlesen

Die Stadt der Finsternis erhält ein Gesicht

Umm el Fachem, 30. Juni 2008 – Umm el Fachem, wörtlich „Mutter der Kohle“, wird im Arabischen auch als „Quelle der Finsternis“ verstanden. Die Einwohner der arabischen Stadt mit rund 50.000 Einwohnern zwischen Tel Aviv und Haifa nahe der Grenze zum Westjordanland gelegen, wird von ihren Bürgern eher „Stadt des Lichts“ genannt. Obgleich zum ersten Mal im Jahr 1265 als Hort von Köhlern erwähnt, war Umm el Fachem ein „weißer Fleck“ in der Landschaft, nur selten und gelegentlich fotografiert. Die ersten Fotos des Ortes, der 1944 nur 2.500 Einwohner zählte, stammen von der archäologischen Expedition des Gottlieb Schumacher 1903.

weiterlesen

Kommentar: „Keine Regierungskrise in Israel“

Jerusalem, 25. Juni 2008 – Olmert ist geschwächt. Seine Regierung steckt in der Krise. Der Premier müsste zurück treten. Seine Angebote zu Friedensgesprächen mit Syrien und Libanon, der Waffenstillstand mit der Hamas, das alles seien nur „Ablenkungsmanöver“ des wegen Korruptionsverdachts an der Wand stehenden Olmert.

weiterlesen

Selbstmord neben Sarkozy

Jerusalem, 24. Juni 2008 – Während der Verabschiedungszeremonie für den französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy, hat ein israelischer Grenzschützer in etwa zweihundert Meter Entfernung einen Selbstmordversuch verübt.

weiterlesen

Merkels Nahostkonferenz

Jerusalem, 20. Juni 2008 – „Afrika ist heruntergekommen und muss dringend renoviert werden.“ Das schrieb Colin Smith, Oberbefehlshaber der Eupol Copps, dessen Experten aus der EU, darunter auch Deutschland, im brütend heißen Jericho bei mittäglichen Temperaturen von 40 Grad blau-uniformierte palästinensische Polizisten aus dem Westjordanland trainieren. „Afrika“ heißt das schmucklose Gebäude, in dem die Mannschaften auf Pritschen übernachten. Smith veröffentlichte seine Ansichten in einer israelischen Zeitung.

weiterlesen