Sonstiges, inkl. Leserbriefen / Zuschriften

Olmerts vermeintliches Friedensangebot

Jerusalem, 13. August 2008 – Ein vermeintliches Friedensangebot des israelischen Premierministers Ehud Olmert an die Palästinenser hat in europäischen Medien schon zu Hoffnungen und zu Analysen über den Sinn oder Unsinn des Angebots geführt. Doch im Augenblick gibt es keinen Friedensplan, sondern nur einen Zeitungsartikel von Aluf Benn im Haaretz. Dem wurde angeblich ein Papier der seit einem Jahr von Israels Außenministerin Zipi Livni mit dem ehemaligen palästinensischen Ministerpräsident Ahmed Qureia streng geheimen geführten Verhandlungen zugespielt.

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Jordanien beschlagnahmt jüdische Kultobjekte

Jerusalem, 13. August 2008 – Fromme jüdische Touristen aus Israel dürfen keine Kultobjekte wie Gebetsriemen, Gebetsschals oder Gebetsbücher und Psalter nach Jordanien mitbringen. „Unhöfliche Grenzbeamte befahlen mir sogar, meine Kopfbedeckung abzunehmen“, erzählte ein israelischer Tourist, der mit einer dreißigköpfigen israelischen Reisegruppe nach Jordanien reisen wollte.

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Israels Waffengeschäfte in Georgien

Jerusalem, 10. August 2008 – Die „Grusinier“ haben keinen allzu guten Ruf in Israel. Deutsche Polenwitze klingen harmlos im Vergleich zu den Witzen, die man sich in Israel über die „Grusinier“ erzählte, als massenweise georgische Juden nach dem Zusammenbruch der Udssr einwanderten. Lascha Gevnia, vor zwei Jahren noch Botschafter in Tel Aviv und heute Abgeordneter im georgischen Parlament, ärgerte sich so sehr über die abschätzigen Witze, dass er offiziell beim israelischen Außenministerium beantragte, sein Land künftig nur noch Georgien zu bezeichnen und nicht mehr „Grusia“, wie es neben Israel allein die Russen täten. Der Bitte wurde stattgegeben.

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Hisbollah-Spion aus Deutschland in Israel verhaftet (ergänzt)

Jerusalem, 7. August 2008 – Die Israelis ließen sich fast drei Wochen Zeit für das Verhör, ehe sie die Verhaftung von Khaled Kaschkusch auf dem Tel Aviver Flughafen nach seiner Ankunft aus Deutschland veröffentlichten. Mit ungewöhnlicher Ausführlichkeit beschrieb das israelische Presseamt die Aktivitäten des 1979 im israelischen Dorf Kalansua geborenen Mannes. Marietta Fuhrmann-Koch, Sprecherin der Universität Göttingen, bestätigte per Email der israelischen Zeitung Jerusalem Post, dass Kashkush in Göttingen im 14. Semester Medizin studiere und sich schon für das Wintersemester 2008/2009 eingeschrieben habe.

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Sargnägel, Pressezensur und Kämpfe

Jerusalem, 3. August 2008 – Das Viertel Sadschaije zwischen Gaza-Stadt und der Grenze bei Kibbuz Nahal Oz wurde von der Hamas zum „militärischen Sperrgebiet“ erklärt. Hamas-Kämpfer stürmten die letzte Hochburg Fatah-Getreuen des Präsidenten Mahmoud Abbas: der Hilles-Clan hatte sich in dem von Hamas kontrollierten Gazastreifen ihr eigenes verschanztes Areal geschaffen, ein „illegales militärisches Trainingslager“, wie es der Sprecher der Hamas-Polizei Islam Shahwan bezeichnete.

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Infokasten: Hamas, Fatah, PLO und andere

Jerusalem, 3. August 2008 – Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation) wird international anerkannt als offizielle Repräsentantin des palästinensischen Volkes. Alle Verträge mit Israel, etwa die Osloer Verträge, aus denen die Autonomiebehörde hervorging, wurden mit der PLO abgeschlossen. Der Präsident der Autonomiebehörde, früher Jassir Arafat und heute Mahmoud Abbas, ist gleichzeitig Vorsitzender der PLO.
Die PLO ist eine Dachorganisation für fast alle palästinensischen Parteien. Die radikalislamische Hamas ist nicht Mitglied in der PLO und bekämpft aus ideologischen Gründen jegliche Abkommen mit Israel, so auch die von Israel gewährte palästinensische Selbstverwaltung.

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Abbas und Israel schicken Fatah-Kämpfer in den Tod

Jerusalem, 3. August 2008 – Bis Montag Mittag muss der Staat Israel dem Obersten Gericht antworten, warum die 188 nach Israel geflohenen Kämpfer des Hilles-Clans nach Gaza zurückgeschickt werden, wo sie riskieren, getötet zu werden. Während der Kämpfe am Samstag, als die Hamas die letzte verschanzte Hochburg der Abbas-treuen Fatahkämpfer einnahm, rief Präsident Mahmoud Abbas bei Verteidigungsminister Ehud Barak an und bat Israel, die geschlagenen Kämpfer aufzunehmen. Obgleich die Hamas sowohl auf die Fatah-Leute wie auch mit Scharfschützen und Mörsern auf die israelischen Soldaten am Grenzzaun schossen, konnten die Fatah-Kämpfer schließlich nach Dunkelheit gerettet werden.

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Doppelportrait Livni und Mofas

Jerusalem, 31. Juli 2008 – Die Favoriten unter den Nachfolgern von Ehud Olmert an der Spitze der Kadima-Partei sind Außenministerin Zipi Livni und Verkehrsminister Schaul Mofas. Livni zählt zur „Familie“, jenem harten Kern der Etzel Kämpfer aus der Zeit vor der Gründung Israels. Das ist quasi der „Adel“ unter den rechten Israelis, dem auch der verstorbene Menachem Begin angehörte. Doch die 1958 in Tel Aviv geborene und gelernte Rechtsanwältin, Mutter von zwei Kindern, hat längst die Groß-Israel-Träume aufgegeben und zählt spätestens seit ihrer Ernennung zur Außenministerin im Januar 2006 zu den gemäßigten und besonnenen Politikern Israels.

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Schon wird Olmert nachgetrauert

Jerusalem, 31. Juli 2008 – „Eigentlich hat Olmert die Regierungsgeschäfte ganz gut gemanagt“, sagt eine Politik-Reporterin im Rundfunk. Gestern noch hatte sie für einen umgehenden Rücktritt Olmerts plädiert, weil er wegen der vielen Korruptionsaffären „nicht mehr haltbar“ sei. Nachdem Olmert in einer „staatsmännischen“ Rede seinen Rückzug aus der Politik angekündigt hatte, fehlen ihr heute die Argumente, Olmert als gescheiterten Regierungschef darzustellen. Vielmehr wird Olmert inzwischen auf eine Stufe mit dem ermordeten Jitzhak Rabin gestellt, der in den siebziger Jahren seinen Rücktritt einreichte, nachdem die Presse ein illegales Privatkonto seiner Frau Lea in Washington entdeckt hatte. Rabin gelang trotz jener „Korruptionsaffäre“ 1993 ein Comeback.

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