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Handelsblatt – Deutsche Iran-Exporte brechen ein – von Michael Backfisch
Wegen der Sanktionen verlieren deutsche Unternehmen zunehmend Aufträge aus Iran an Wettbewerber aus Ostasien. Uno und Europäische Union haben den Handel mit Iran wegen dessen Atomprogramm stark eingeschränkt.
DUBAI. „Deutschland legt die Sanktions-Bestimmungen gegen Iran viel restriktiver aus als andere, deshalb gehen immer mehr Aufträge an Konkurrenten“, sagte Daniel Bernbeck, Geschäftsführer der Deutsch-Iranischen Industrie- und Handelskammer in Teheran, dem Handelsblatt. Nutznießer seien insbesondere Betriebe aus China, Südkorea, Malaysia und Indien. „Diese Länder dringen bei der Hochtechnologie, beim Maschinen- und Anlagenbau sowie bei der Lieferung von Ersatzteilen in deutsche Domänen ein“, so Bernbeck.
Wegen des iranischen Atom-Programms haben Uno und EU den Handel mit dem Mullah-Staat seit 2006 immer stärker eingeschränkt. Von Januar bis April 2009 sind die deutschen Exporte in Iran um 19 Prozent auf 1,095 Milliarden Euro eingebrochen. Etwas geringere Rückgänge verzeichneten Großbritannien (minus 15,5 Prozent), Frankreich (minus 16,1 Prozent) sowie Italien (minus 17,5 Prozent). Nach Ansicht des Teheraner Kammer-Chefs Bernbeck könnten die deutschen Ausfuhren in Iran bei voller Ausschöpfung des Potentials von derzeit vier auf acht Milliarden Euro pro Jahr verdoppelt werden. Zwar liegen aus den asiatischen Ländern noch keine vergleichbaren Statistiken vor. Doch zahlreiche neue Projekte signalisieren eine ungebremste Wachstumsrate beim Iran-Geschäft. So schloss Chinas Energie-Konzern CNPC Anfang Juni einen Vertrag zur Entwicklung des Gasfeldes South Pars über 4,7 Milliarden Dollar ab. Die malaysische SKS-Gruppe unterzeichnete im vergangenen Dezember einen 14 Milliarden Dollar schweren Deal zur Produktion von Flüssiggas sowie zur Entwicklung von zwei Gasfeldern….